RKI meldet über 2 Millionen Corona-Infektionen

Impfbereitschaft laut Umfrage deutlich gestiegen

Die Marke von zwei Millionen Corona-Infektionen ist in Deutschland überschritten. Das Robert-Koch-Institut (RKI) hat am frühen Freitagmorgen insgesamt 2.000.958 Fälle seit Beginn der Pandemie gemeldet. Binnen 24 Stunden kamen 22.368 Corona-Neuinfektionen hinzu, 30 Prozent oder 9.481 Fälle weniger als am Freitagmorgen vor einer Woche, als 31.849 Neuinfektionen binnen eines Tages offiziell veröffentlicht worden waren. Da waren aber womöglich noch Nachmeldungen wegen der Feiertage enthalten.

Insgesamt geht das Institut derzeit von rund 314.800 aktiven Corona-Fällen mit Nachweis aus, das sind etwa 19.200 weniger als vor einer Woche. Die Dunkelziffer ist unbekannt, nach Meinung unterschiedlicher Experten könnte sie doppelt oder bis zu sieben Mal so hoch sein. Außerdem meldete das RKI nun 1.113 Tote binnen 24 Stunden in Zusammenhang mit dem Virus. Innerhalb der letzten sieben Tage waren es 6.199 Todesfälle, entsprechend durchschnittlich 886 Todesfällen pro Tag. Am Vortag lag dieser Wert bei durchschnittlich 896 Corona-Toten innerhalb der letzten sieben Tage. Auf den Intensivstationen wurden unterdessen am frühen Freitagmorgen 5.097 Covid-19-Patienten intensiv behandelt, am Donnerstagmittag waren es 5.125. Dieser Wert sinkt nun seit zwölf Tagen in Folge.

Impfbereitschaft laut Umfrage deutlich gestiegen

Die Impfbereitschaft der Deutschen ist laut einer Umfrage deutlich gestiegen. 67 Prozent wollen sich laut ZDF-Politbarometer gegen Corona impfen lassen, bei der Umfrage Ende November waren es noch 51 Prozent. Aktuell sind sich 22 Prozent noch unsicher, nur noch zehn Prozent sagen, dass sie sich nicht gegen das Coronavirus impfen lassen wollen. Ende November haben in derselben Umfragereihe noch doppelt so viele, also 20 Prozent der Deutschen eine Impfung gegen Corona abgelehnt. Gleichzeitig ist die Bevölkerung mit dem Start der Impfkampagne unzufrieden. 58 Prozent sagen laut ZDF-Politbarometer, dass das Impfen „eher schlecht“ laufen würde, 36 Prozent sagen „eher gut“.

DIVI: Lockerungen erst bei unter 1.000 Corona-Intensivpatienten

Intensivmediziner fordern, die Lockdown-Maßnahmen so lange zu verlängern, bis die Kliniken spürbar und dauerhaft entlastet sind. Lockerungen sollten erst dann greifen, wenn sich die Patientenzahl auf den Intensivstationen deutlich reduziert habe, sagte Gernot Marx, Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI), den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. „Die Zahl der intensivmedizinisch versorgten Covid-19-Kranken muss dafür bundesweit stabil klar unter 1.000 Patienten liegen.“ Aktuell liegt die Zahl der Covid-Intensivpatienten in deutschen Kliniken bei rund 5.200 Fällen. Marx mahnte, die hohe Sterblichkeit nicht zu vergessen: „Jeder zweite Covid-19-Patient, der klinisch behandelt wurde, ist verstorben.“ Trotz leicht sinkender Zahlen seien die Kliniken nach wie vor in vielen Regionen an ihrer Belastungsgrenze. „In Ampelfarben gesprochen: In elf von 16 Bundesländern ist die Ampel rot, dort gibt es weniger als 15 Prozent freie Intensivbetten.“ Zwar sehe man jetzt die allerersten Anzeichen, dass der Lockdown wirke. Die hochinfektiöse Virus-Mutation sei aber ein großer Unsicherheitsfaktor. „Sollte sie sich in Deutschland ausbreiten, könnten wir schnell wieder in einen exponentiellen Anstieg der Infektionszahlen rutschen.“

Neue KMK-Vorsitzende verteidigt Corona-Handeln der Kultusminister

Die neue Vorsitzende der Kultusministerkonferenz (KMK), Britta Ernst, hat die Entscheidungen des Gremiums in der Coronakrise verteidigt. „Ich finde, unter den Rahmenbedingungen haben wir das getan, was möglich ist, und das mit hoher Energie und viel Aufwand“, sagte die brandenburgische Bildungsministerin den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Die Kultusminister hätten sich das Jahr über eng ausgetauscht und wichtige Impulse gesetzt, so Ernst. Es sei auch ein Erfolg der KMK, dass die Bedeutung von Bildung wichtiges Gesprächsthema in der Pandemie ist, so die SPD-Politikerin. Sie könne verstehen, dass man mit der aktuellen Situation nicht zufrieden sei, insbesondere, weil es durch die Pandemie nicht gelinge, eine zeitliche Perspektive zu geben. „Wir haben den Familien sehr viel zugemutet“, sagte die neue KMK-Vorsitzende. „Das war sehr anstrengend, und das tut mir sehr leid.“ In der digitalen Bildung würde sie sich eine andere Situation wünschen, so Ernst, „aber die Rahmenbedingungen hätte man vor der Pandemie ändern müssen“. Der Prozess der Digitalisierung sei in den letzten Jahren nicht genug vorangebracht worden. „Ein Rückstand von fünf bis acht Jahren lässt sich nicht in neun Monaten aufholen.“ Die Auffassung, dass Schulen am selben Punkt stehen wie im März letzten Jahres teile sie aber nicht. „Das verkennt die Veränderung an den Schulen und die Anstrengungen, die unternommen wurden.“ +++