RKI meldet 7890 Corona-Neuinfektionen – Inzidenz bei 63,8

Umfrage: Knappe Mehrheit lehnt Lockerungen für Geimpfte ab

Das Robert-Koch-Institut (RKI) hat am frühen Sonntagmorgen vorläufig 7.890 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das waren 2,8 Prozent oder 214 Fälle mehr als am Sonntagmorgen vor einer Woche, als 7.676 Neuinfektionen binnen eines Tages offiziell veröffentlicht worden waren. Die Inzidenz war laut RKI-Angaben unverändert zum Vortag bei 63,8 neuen Fällen je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen. Politisch ist ein Inzidenzwert von 35 festgelegt, unterhalb dessen weitreichende Lockerungen der Corona-Maßnahmen winken.

Insgesamt geht das Institut laut der vorläufigen Zahlen derzeit von rund 123.900 aktiven Corona-Fällen mit Nachweis aus, das sind etwa 4.200 weniger als vor einer Woche. Außerdem meldete das RKI nun 157 Tote binnen 24 Stunden in Zusammenhang mit dem Virus. Innerhalb der letzten sieben Tage waren es 2.204 Todesfälle, entsprechend durchschnittlich 315 Todesfällen pro Tag. Am Vortag lag dieser Wert bei durchschnittlich 313 Corona-Toten innerhalb der letzten sieben Tage. Damit erhöht sich die Zahl der Todesfälle binnen 24 Stunden auf 70.045. Insgesamt wurden bislang in mehr als 2,44 Millionen Fällen Menschen positiv auf das Coronavirus getestet. Da es sich für den heutigen Tag um vorläufige Zahlen handelt, könnten diese später noch vom RKI korrigiert werden.

Umfrage: Knappe Mehrheit lehnt Lockerungen für Geimpfte ab

Eine knappe Mehrheit der Deutschen lehnt frühzeitige Lockerungen der Corona-Einschränkungen für Geimpfte ab. Das ist das Ergebnis einer Umfrage der Wirtschaftsauskunftei Schufa für die „Welt am Sonntag“. Insgesamt 55 Prozent der Bürger stehen demnach einem solchen Schritt kritisch gegenüber – darunter 28 Prozent, die dem „gar nicht“ zustimmen. Im Gegensatz dazu befürworten lediglich 17 Prozent Lockerungen für Geimpfte „voll und ganz“. Besonders groß ist die Ablehnung unter denjenigen, die sich nicht impfen lassen wollen, sobald sie die Möglichkeit dazu haben: Hier sprechen sich rund 78 Prozent gegen Lockerungen der Corona-Einschränkungen für Geimpfte aus. Auf die Versprechungen der Bundesregierung für schnelle Impfangebote scheinen die Bürger mehrheitlich zu vertrauen. Die aktuellen Entwicklungen bei der Impfkampagne machen 60 Prozent der befragten Personen Hoffnung, dass es bald zu Lockerungen der Maßnahmen kommt. 69 Prozent der Menschen wollten sich impfen lassen, sobald sie die Möglichkeit haben. Gleichzeitig befürworten immerhin 48 Prozent der Bürger Lockerungen erst ab einer bundesweiten Sieben-Tage-Inzidenz von weniger als 35. Dem gegenüber stehen 20 Prozent, die eine schrittweise Wiederkehr zur Normalität bereits bei weniger als 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen für sinnvoll erachten. Ab einem Wert von 35 stellten Bund und Länder in ihrem jüngsten Corona-Beschluss vom 10. Februar nächste Öffnungsschritte in Aussicht. Mit 63 Prozent hält zwar immer noch eine Mehrheit der Deutschen die Maßnahmen für angemessen. Der Rückhalt der Bevölkerung für die Politik der Bundesregierung ist in den vergangenen Monaten laut Umfrage der Schufa jedoch gesunken. So fanden die Maßnahmen im November noch eine Zustimmung von 69 Prozent, im September gar von 73 Prozent. Zugleich sorgen sich die Deutschen zunehmend um die wirtschaftlichen Folgen. Der Wunsch nach Lockerungen ist daher gestiegen – von 43 Prozent der Befragte  n im November auf nun 59 Prozent. Für die Erhebung befragte die Schufa 1.001 Menschen zwischen dem 11. und 25. Februar.

RKI und Paul-Ehrlich-Institut seit Jahren unterfinanziert

Den Behörden im Geschäftsbereich des Bundesgesundheitsministeriums fehlen mehr als 100 IT-Kräfte. Betroffen sind das Robert-Koch-Institut (RKI), das Paul Ehrlich-Institut (PEI) und die Bundeszentrale für Gesundheitliche Aufklärung (BZgA), geht aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Linken-Fraktion hervor, über die die „Welt am Sonntag“ weiter berichtet. Insbesondere im IT-Bereich fehlt es an Spezialisten. Am stärksten betroffen ist hiervon das RKI – in der Coronakrise die wichtigste Behörde. Dort wurde 2018 ein Bedarf an 101 zusätzlichen Stellen festgestellt, alle mit Bezug zur Informationstechnologie. Auch die anderen Behörden in Spahns Verantwortung weisen einen Mangel an Digitalexperten auf. Im Paul-Ehrlich-Institut fehlen zudem über alle Abteilungen hinweg Dutzende Mitarbeiter. Jan Korte, Parlamentarischer Geschäftsführer der Linken im Bundestag, sieht das kritisch: „Die strukturelle Unterfinanzierung von Behörden und des Gesundheits- und Sozialsystems muss beendet werden“, sagte er der „Welt am Sonntag“. Die Bundesregierung hat für Ende März einen Bericht angekündigt, mit dem „Vorschläge zur gesetzlichen, infrastrukturellen und personellen Stärkung des Robert-Koch-Instituts“ für die Zeit während der Pandemie gemacht werden sollen. +++