RKI meldet 4252 Corona-Neuinfektionen – Inzidenz sinkt auf 67,5

Kommunen wollen Weitergabe der Schnelltest-Ergebnisse

Das Robert-Koch-Institut (RKI) hat am frühen Dienstagmorgen vorläufig 4.252 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das waren 7,8 Prozent oder 309 Fälle mehr als am Dienstagmorgen vor einer Woche. Die Inzidenz sank laut RKI-Angaben von gestern 68,0 auf heute 67,5 neue Fälle je 100.000 Einwohner innerhalb der letzten sieben Tage. Dass die Zahl der neuen Fälle gegenüber der Vorwoche steigt, der Inzidenzwert aber gleichzeitig sinkt, ist nur möglich, weil das RKI aktuell zahlreiche Nachmeldungen aus früheren Zeiträumen hat, die in die Inzidenzwertberechnung nicht mehr eingehen. Insgesamt geht das Institut laut der vorläufigen Zahlen derzeit von rund 117.700 aktiven Corona-Fällen mit Nachweis aus, das sind etwa 1.700 mehr als vor einer Woche. Außerdem meldete das RKI nun 255 Tote binnen 24 Stunden in Zusammenhang mit dem Virus. Innerhalb der letzten sieben Tage waren es 1.726 Todesfälle, entsprechend durchschnittlich 247 Todesfällen pro Tag (Vortag: 261). Damit e rhöht sich die Zahl der Todesfälle binnen 24 Stunden auf 72.189. Insgesamt wurden bislang in mehr als 2,51 Millionen Fällen Menschen positiv auf das Coronavirus getestet. Da es sich für den heutigen Tag um vorläufige Zahlen handelt, könnten diese später noch vom RKI korrigiert werden.

Kommunen wollen Weitergabe der Schnelltest-Ergebnisse

Bundesweit fordern die Kommunen, dass die Daten aus den massenhaften Schnelltests zur Kontaktnachverfolgung den Gesundheitsämtern gemeldet werden. Der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetags, Helmut Dedy, mahnte, es sei vor allem wichtig, dass die Zahl der Tests und die Daten der positiv Getesteten „lückenlos und schnell bei den Gesundheitsämtern“ ankämen. „Dies ist wichtig, um die Kontaktnachverfolgung aufzunehmen“, sagte Dedy dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“. „Auch das RKI benötigt die Zahlen von durchgeführten Schnelltests und der positiven Tests, um das Lagebild korrekt zu aktualisieren“, fügte er hinzu. Auch der Hauptgeschäftsführer des Städte- und Gemeindebundes, Gerd Landsberg, forderte eine Vernetzung der gewonnenen Daten. „Unverzichtbar ist auch eine möglichst einheitliche digitale Lösung bei den Schnelltests mit einer Schnittstelle zu den Gesundheitsämtern und der Möglichkeit, die Schnelltestergebnisse dort zu h interlegen“, sagte Landsberg dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“. Das würde die Entdeckung und Nachverfolgung von Infektionsketten enorm erleichtern und sei ein wichtiger Baustein für die geplanten Öffnungen. Landsberg erklärte weiter: „Sinnvoll wäre die Verständigung auf eine einheitliche App, zum Beispiel Luca. Das sollte jetzt nicht auch wieder noch Wochen dauern.“ Zugleich sorgen sich die Kommunen, dass die Zahl der in Deutschland verfügbaren Schnelltests den Bedarf nicht decken werden. „Sobald ein negativer Test aber als Voraussetzung für den Zugang zu Theatern, Konzerten oder auch Restaurants dient, wird es einen Ansturm auf die Schnelltests geben“, betonte Landsberg. Dann reiche auch ein einmaliger Test pro Woche sicher nicht mehr aus. Bei ihren Beschaffungen müssten sich Bund und Länder bereits jetzt auf diese Situation einstellen, forderte Landsberg. Sonst käme nach dem Impfdosenmangel der Schnelltestmangel. Auch der Hauptgeschäftsführer des Städte- und Gemeindebundes Dedy zeigte sich skeptisch. „Wir hoffen, uns diesmal auf die Versprechen der Bundesregierung verlassen zu können, dass auch bei einer großen Nachfrage genügend Test-Kits zur Verfügung stehen.“ Testzentren ohne Test-Kits wären eine ähnlich große Enttäuschung für die Menschen wie Impfzentren ohne Impfdosen.

Apotheker fordern schnelle Aufträge der Kommunen zum Testen

er Vorsitzende des Apothekerverbands Nordrhein, Thomas Preis, warnt vor erheblichen Belastungen bei den kostenfreien Schnelltests. „Wir stehen jetzt vor immensen Herausforderungen angesichts der Versprechen der Politik. Bislang war immer die Rede davon, dass sich ein bis zwei Prozent der Bürger testen lassen werden“, sagte Preis der „Rheinischen Post“. Inzwischen gebe es aber Aufrufe wie etwa vom Regierenden Bürgermeister von Berlin, dass sich alle Bürger wöchentlich testen lassen sollten. „Das würde das System extrem beanspruchen“, warnte Preis. Er geht davon aus, dass die Apotheker in vielen Fällen die Testung durchführen werden. „Wichtig ist, dass die Kommunen uns jetzt ganz kurzfristig den Auftrag erteilen. Es muss schnell Klarheit herrschen, denn der Markt für Test-Kits wird jetzt schon deutlich strapaziert sein. Die Apotheken sind im Übrigen grundsätzlich bereit, Tests in Betrieben, in Kitas und Schulen vorzunehmen.“ Das ginge auch aufsuchend und müsse vor Ort individuell vereinbart werden, sagte der Verbands-Chef. +++