RKI meldet 4209 Corona-Neuinfektionen – Inzidenz sinkt auf 79,5

Innerhalb der letzten sieben Tage waren es 1.269 Todesfälle

Das Robert-Koch-Institut (RKI) hat am frühen Dienstagmorgen vorläufig 4.209 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das waren 31 Prozent oder 1.916 Fälle weniger als am Dienstagmorgen vor einer Woche. Die Inzidenz sank laut RKI-Angaben von gestern 83,1 auf heute 79,5 neue Fälle je 100.000 Einwohner innerhalb der letzten sieben Tage. Für die „Bundesnotbremse“ gilt ein Inzidenzwert von 100 als Schwellwert, allerdings jeweils in den kreisfreien Städten und Landkreisen. Die bundesweite Inzidenz hat daher eher symbolische Bedeutung. Insgesamt geht das Institut laut der vorläufigen Zahlen derzeit von rund 196.400 aktiven Corona-Fällen mit Nachweis aus, das sind etwa 55.000 weniger als vor einer Woche. Außerdem meldete das RKI nun 221 Tote binnen 24 Stunden in Zusammenhang mit dem Virus. Innerhalb der letzten sieben Tage waren es 1.269 Todesfälle, entsprechend durchschnittlich 181 Todesfällen pro Tag (Vortag: 190). Damit erhöhte sich die Zahl der Todesfälle binnen 24 Stunden auf 86.381. Insgesamt wurden bislang 3,6 Millionen Menschen in Deutschland positiv auf das Coronavirus getestet. Da es sich für den heutigen Tag um vorläufige Zahlen handelt, könnten diese später noch vom RKI korrigiert werden.

Impfkommission: Schwangere und Kontaktpersonen priorisieren

Vor dem Hintergrund eines erhöhten Risikos für schwere Verläufe von Covid-19 bei Schwangeren hat die Ständige Impfkommission (Stiko) ihre Impfempfehlung erweitert. „Es ist ein Signal an die Politik, aber auch an die betreuenden Frauenärzte, dass man Schwangeren eine Impfung nach individueller Prüfung großzügig empfehlen kann,“ sagte Marianne Röbl-Mathieu den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Röbl-Mathieu ist Fachärztin für Frauenheilkunde und Geburtshilfe und vertritt in der Stiko die Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG). Schwangere könnten ein entsprechendes Schreiben beim Hausarzt oder im Impfzentrum vorzeigen, wenn der Frauenarzt die Impfung nicht selbst vornimmt. In der fünften Aktualisierung der Stiko-Impfempfehlung ist neben schwangeren Risikopatientinnen, denen nach Nutzen-Risiko-Abwägung und nach ausführlicher Aufklärung die Impfung angeboten werden könne, nun auch von Schwangeren mit „einem erhöht en Expositionsrisiko aufgrund ihrer Lebensumstände“ die Rede. Auch wenn Schwangere von der Stiko nicht expliziert in eine der Priorisierungsgruppen aufgenommen wurden, sieht Röbl-Mathieu Interpretationsspielraum: „Im Prinzip fallen Schwangere in dieselbe Kategorie wie ihre Kontaktpersonen, würde ich sagen.“ Diese sind aktuell in Priorisierungsgruppe 2 gelistet. Mit einer generellen Impfempfehlung für Schwangere hält sich die Stiko weiterhin bewusst zurück. „Wo die Evidenz fehlt, wo es keine Kontrollgruppen gibt oder vergleichsweise geringe Datenmengen, kann die Stiko nichts empfehlen.“ Das bedeute jedoch nicht, dass die Stiko etwa ein erhöhtes Risiko befürchte, sie könne es nur noch nicht ausreichend beurteilen. Dass die WHO mittlerweile eine priorisierte Corona-Impfung von Schwangeren empfiehlt und dies auch bereits in den meisten Nachbarländer Deutschlands praktiziert wird, ist für Röbl-Mathieu kein Widerspruch. „Das ist eine Abwägung, die eben nicht in allen Ländern gleich ausfällt.“ Aber natürlich werde die Stiko die Studienlage im Blick und das Thema weiter auf der Agenda behalten. +++