RKI meldet 21693 Corona-Neuinfektionen – Inzidenz steigt auf 153,2

Dreyer bezweifelt Verhältnismäßigkeit beim Infektionsschutzgesetz

Das Robert-Koch-Institut (RKI) hat am frühen Mittwochmorgen vorläufig 21.693 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das waren 124 Prozent oder 12.016 Fälle mehr als am Mittwochmorgen vor einer Woche. Die Inzidenz stieg  laut RKI-Angaben von gestern 140,9 auf heute 153,2 neue Fälle je 100.000 Einwohner innerhalb der letzten sieben Tage. Weil nach Ostern Nachmeldungen eine Rolle spielten, andererseits über die Feiertage womöglich weniger Tests gemacht wurden, wird erst ab etwa 17. April wieder ein unverzerrter Vorwochenvergleich möglich sein.

Insgesamt geht das Institut laut der vorläufigen Zahlen derzeit von rund 246.200 aktiven Corona-Fällen mit Nachweis aus, das sind etwa 27.700 mehr als vor einer Woche. Außerdem meldete das RKI nun 342 Tote binnen 24 Stunden in Zusammenhang mit dem Virus. Innerhalb der letzten sieben Tage waren es 1.687 Todesfälle, entsprechend durchschnittlich 241 Todesfällen pro Tag (Vortag: 235). Damit erhöhte sich die Zahl der Todesfälle binnen 24 Stunden auf 79.088. Insgesamt wurden bislang 3,04 Millionen Menschen in Deutschland positiv auf das Coronavirus getestet. Da es sich für den heutigen Tag um vorläufige Zahlen handelt, könnten diese später noch vom RKI korrigiert werden.

Dreyer bezweifelt Verhältnismäßigkeit beim Infektionsschutzgesetz

Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer dringt auf Nachbesserungen beim neuen Infektionsschutzgesetz. Es gebe „Fragen bezüglich der Rechtsfolgen und auch der Verhältnismäßigkeit“, sagte die SPD-Politikerin den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Mittwochausgaben). Der vom Bundeskabinett verabschiedete Entwurf bleibe auch „in einigen Punkten hinter der Beschlusslage der Notbremse zurück“. Die Diskussion um eine Veränderung des Infektionsschutzgesetzes dürfe aber „nicht davon ablenken, dass wir jetzt handeln müssen“, so Dreyer. „Ich appelliere an alle, sich an die Notbremse zu halten und ich bitte die Bevölkerung, die Schutzmaßnahmen einzuhalten“, sagte die Ministerpräsidentin.

Handelsverband kritisiert Corona-Testpflicht

Die Corona-Testpflicht für Arbeitgeber stößt beim Handel auf massive Kritik. Verpflichtende Testangebote für Beschäftigte seien „überflüssig“ aufgrund der „sehr erfolgreichen Selbstverpflichtung“ der Wirtschaft, sagte Stefan Genth, Hauptgeschäftsführer des Handelsverbands Deutschland (HDE), dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“. „Eine schnelle und effektive Bekämpfung der Pandemie liegt im Kerninteresse des Einzelhandels.“ Deshalb handelten die Unternehmer bereits seit Wochen ohne gesetzliche Verpflichtungen, so der HDE-Funktionär weiter. Genth forderte die Politik auf, die Beschaffung von genügend Tests zu gewährleisten. „Wer eine solche Testangebotspflicht erlässt, muss dann auch sicherstellen, dass ausreichend Tests auf dem Markt verfügbar sind“, sagte er. Ferner fordert der HDE-Funktionär finanzielle Hilfen für Unternehmen, die von der Testpflicht betroffen sind. „Es darf keine zusätzlichen Belastungen für die vielerorts in akut  er Existenznot befindlichen Handelsunternehmen geben“, sagte er dem RND.

Wotan Wilke Möhring von Politik enttäuscht

Schauspieler Wotan Wilke Möhring ist der Ansicht, dass die politischen Parteien und die Bundesregierung mehr an Machterhalt als an Lösungen interessiert sind. „Ich glaube sogar, dass wir mit dieser Form der Demokratie die großen Fragen in Zukunft nicht mehr lösen können“, sagte der 53-Jährige den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. „Diese Form kann auch nicht das Ende der Entwicklung sein. Warum auch? So wie es sich jetzt darstellt, vermag man die Dinge nicht mehr so zu bewegen, wie es nötig wäre.“ Trotz aller Missstände sei er „angstfrei und optimistisch“, so der Schauspieler. „Denn wenn man nicht mehr weitermachen will, dann wäre das zynisch der Zukunft gegenüber.“ Am 18. April ist Möhring wieder als Kommissar Thorsten Falke im norddeutschen „Tatort“ zu sehen. +++