RKI meldet 19.600 Corona-Neuinfektionen

INSA: 51 Prozent wollen Impf-Pflicht für medizinisches Personal

Das Robert-Koch-Institut (RKI) hat am frühen Mittwochmorgen 19.600 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das waren 7,7 Prozent oder 1.637 Fälle weniger als am Mittwochmorgen vor einer Woche, als 21.237 Neuinfektionen binnen eines Tages offiziell veröffentlicht worden waren. Insgesamt geht das Institut derzeit von rund 314.300 aktiven Corona-Fällen mit Nachweis aus, das sind etwa 6.800 weniger als vor einer Woche. Die Dunkelziffer ist unbekannt, nach Meinung unterschiedlicher Experten könnte sie doppelt oder bis zu sieben Mal so hoch sein. Außerdem meldete das RKI nun 1.060 Tote binnen 24 Stunden in Zusammenhang mit dem Virus. Innerhalb der letzten sieben Tage waren es 6.100 Todesfälle, entsprechend durchschnittlich 871 Todesfällen pro Tag, so viele wie noch nie. Am Vortag lag dieser Wert bei durchschnittlich 866 Corona-Toten innerhalb der letzten sieben Tage. Auf den Intensivstationen wurden unterdessen am frühen Mittwochmorgen 5.203 Covid-19-Patienten int ensiv behandelt. Am Dienstagmittag waren es noch 27 mehr.

INSA: 51 Prozent wollen Impf-Pflicht für medizinisches Personal

Eine knappe Mehrheit der Deutschen würde die Einführung einer Impfpflicht für das medizinische Pflegepersonal befürworten. Das ist das Ergebnis einer Befragung des INSA-Instituts, über das die „Bild“ berichtet. Auf die Frage, ob sie dafür oder dagegen sind, dass es für medizinisches Pflegepersonal eine Impflicht gegen das Coronavirus gibt, sagten demnach 51 Prozent der Befragten, sie seien dafür, 31 Prozent sprachen sich dagegen aus. Für die Erhebung befragte INSA insgesamt 1.009 Personen.

Ärztepräsident gegen Impfpflicht für medizinische Angestellte

Ärztepräsident Klaus Reinhardt hat eine Impfpflicht für Beschäftigte im Gesundheitswesen abgelehnt. „Die Bundesregierung hat wiederholt klargestellt, dass es keine allgemeine Pflicht zur Impfung gegen das Coronavirus geben wird. Dass das auch für die Beschäftigten im Gesundheitswesen gilt, sollte eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein“, sagte Reinhardt der „Rheinischen Post“. Gerade in der Pflege sei das Personal knapp. „Wenn die Corona-Impfung zu einer Voraussetzung für eine Tätigkeit in diesem Bereich gemacht wird, muss auch geklärt werden, wie die Fachkräfte ersetzt werden, die nicht zu einer Impfung bereit sind“, sagte der Präsident der Bundesärztekammer. „Wenn bei Pflegenden oder auch in der übrigen Bevölkerung Unsicherheiten in Bezug auf die Impfung bestehen, dann muss man dies bei einem völlig neuen Wirkprinzip verstehen und entsprechende Aufklärungsarbeit leisten“, forderte er. Befragungen hätten bei Ärzten eine Impfber eitschaft zwischen 70 und 90 Prozent ergeben. „Ich gehe davon aus, dass auch in der Pflege die Impfquoten steigen werden, wenn über die Wirkmechanismen der Impfungen aufgeklärt wird. Voraussetzung ist natürlich, dass ausreichend Impfstoff für die Beschäftigten zur Verfügung steht“, so Reinhardt.

Lauterbach: Politik muss bei freiwilligen Impfungen bleiben

SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hat dazu aufgerufen, dass die Politik ihr Versprechen halten müsse, keine Impfpflicht einzuführen und bezweifelt den Sinn einer solchen Pflicht. „Vor Ort bekommt man mit, dass bei den Pflegekräften die Impfbereitschaft vorhanden ist“, sagte Lauterbach dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ (Mittwochausgaben). Außerdem habe die Politik versprochen, keine Impfpflicht einzuführen, daran solle man sich nun auch halten, so Lauterbach. Zudem „würde eine breite Diskussion über die Impfpflicht entstehen, die toxisch wäre“. Problematisch würde es auch werden, wenn Pflegekräfte trotz der Pflicht eine Impfung verweigerten, gab der SPD-Politiker zu bedenken. „Im Endeffekt können wir auf keine Pflegekraft verzichten“, sagte der Mediziner. Deshalb sei eine solche Pflicht „nicht zu Ende gedacht“.