RKI meldet 15813 Corona-Neuinfektionen – Inzidenz bei 108,1

Grüne drängen auf Ausweitung der Tests an Schulen und Kitas

Das Robert-Koch-Institut (RKI) hat am frühen Mittwochmorgen vorläufig 15.813 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das waren 17,7 Prozent oder 2.378 Fälle mehr als am Mittwochmorgen vor einer Woche. Die Inzidenz war laut RKI-Angaben unverändert zum Vortag bei 108,1 neuen Fällen je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen. Es gilt auch weiterhin die Vereinbarung von Bund und Ländern, dass bestimmte Lockdown-Lockerungen zurückgenommen werden, wenn regional eine Inzidenz von 100 überschritten ist.

Der bundesweite Inzidenzwert hat daher nur einen Orientierungswert. Insgesamt geht das Institut laut der vorläufigen Zahlen derzeit von rund 170.000 aktiven Corona-Fällen mit Nachweis aus, das sind etwa 32.800 mehr als vor einer Woche. Außerdem meldete das RKI nun 248 Tote binnen 24 Stunden in Zusammenhang mit dem Virus. Innerhalb der letzten sieben Tage waren es 1.307 Todesfälle, entsprechend durchschnittlich 187 Todesfällen pro Tag (Vortag: 187). Damit erhöhte sich die Zahl der Todesfälle binnen 24 Stunden auf 75.212. Insgesamt wurden bislang 2,69 Millionen Menschen in Deutschland positiv auf das Coronavirus getestet. Da es sich für den heutigen Tag um vorläufige Zahlen handelt, könnten diese später noch vom RKI korrigiert werden.

Grüne drängen auf Ausweitung der Tests an Schulen und Kitas

Die Grünen drängen auf eine Ausweitung der Corona-Tests an Schulen und Kitas. „Wir müssen jetzt auf alle Fälle als erstes dafür sorgen, dass Tests da sind an den Schulen und an den Kitas“, sagte Grünen-Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt am Mittwoch im ZDF-Morgenmagazin. „Man braucht ungefähr 100 Millionen im Monat.“ Dafür müsse es eine Abnahmegarantie geben. Zudem müssten es an Arbeitsstellen, wo man nicht ins Homeoffice gehen könne, Tests vorhanden seien. Das müsse verbindlich umgesetzt werden, so die Grünen-Politikerin. Auch alle Reiserückkehrer aus Mallorca müssten getestet werden.

Veranstaltungsbranche will Konzerte für Geimpfte und Getestete

Die Veranstaltungsbranche fordert, Konzert- oder Veranstaltungsbesuche für geimpfte oder getestete Besucher wieder zuzulassen. „Getestet oder geimpft muss ausreichen, um eine Veranstaltung besuchen zu dürfen“, sagte Jens Michow, Präsident des Bundesverbandes der Konzert- und Veranstaltungswirtschaft (BDKV), den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Er verwies auf einen Modellversuch der Technischen Universität Berlin, der Berliner Charité sowie dem Robert-Koch-Institut, wonach die Ansteckung bei einem Theaterbesuch niedriger als im Supermarkt sei. „In Kombination mit einer Teststrategie muss es doch möglich sein, dass Veranstaltungen und Konzerte stattfinden können“, sagte Michow. Allerdings sei die Hoffnung für viele in der Branche nach dem verlängerten Lockdown verschwunden. „Große Veranstalter überlegen bereits, Veranstaltungen für 2022 abzusagen, weil die Absicherung zukünftiger Veranstaltungsausfälle nicht kommt“, sagte Michow. Im Rahmen der Überbrückungshilfe III war der Branche ein Ausfallfonds in Aussicht gestellt worden. „Bei einigen Hilfen merkt man, dass die Ministerien die Abläufe von unserer Branche immer noch nicht verstanden haben“, sagte der BDKV-Präsident. So könnte die Erstattung von Vorlaufkosten beispielsweise nur erstattet werden, wenn Veranstaltungen ab März 2020 beantragt wurden. „Veranstaltungen werden zwei Jahre im Voraus geplant. Vorlaufkosten, die ab März 2020 entstanden sind, kann man an einer Hand abzählen“, sagte Michow. Viele Unternehmen würden zudem keine Hilfen bekommen, da sie keine Fixkosten wie etwa Ladenmiete vorweisen könnten. „Es gibt keine Strategie, keinen Plan“, kritisierte Michow. „Die Branche ist zunehmend verzweifelt.“ Dabei seien Veranstalter Experten für die Schaffung „sicherer Räume“. Das Einzige, was man dafür brauche, sei das Vertrauen in das Verantwortungsbewusstsein sowie die Organisations- und Kontrollfähigkeit der Branche, sagte der BDKV-Präsident. Mit Modellversuchen könne man zudem neue Daten und Erkenntnisse erlangen, wie nichtsymptomatische Infizierte erkannt und isoliert werden könnten. +++