RKI meldet 11903 Corona-Neuinfektionen – Inzidenz sinkt auf 65,4

Intensivmediziner sehen noch keine Entspannung bei Corona

Das Robert-Koch-Institut (RKI) hat am frühen Mittwochmorgen vorläufig 11.903 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das waren 3,1 Prozent oder 356 Fälle mehr als am Mittwochmorgen vor einer Woche. Die Inzidenz sank trotzdem laut RKI-Angaben von gestern 65,8 auf heute 65,4 neue Fälle je 100.000 Einwohner innerhalb der letzten sieben Tage. Dass die Zahl der neuen Fälle gegenüber der Vorwoche steigt, der Inzidenzwert aber gleichzeitig sinkt, ist nur möglich, weil das RKI aktuell zahlreiche Nachmeldungen aus früheren Zeiträumen hat, die in die Inzidenzwertberechnung nicht mehr eingehen. Insgesamt geht das Institut laut der vorläufigen Zahlen derzeit von rund 119.500 aktiven Corona-Fällen mit Nachweis aus, das sind etwa 3.700 weniger als vor einer Woche. Außerdem meldete das RKI nun 92 Tote binnen 24 Stunden in Zusammenhang mit dem Virus. Innerhalb der letzten sieben Tage waren es 430 Todesfälle, entsprechend durchschnittlich 61 Todesfällen pro Tag (Vortag: 59). Damit erhöhte sich die Zahl der Todesfälle binnen 24 Stunden auf 94.389. Insgesamt wurden bislang 4,33 Millionen Menschen in Deutschland positiv auf das Coronavirus getestet. Da es sich für den heutigen Tag um vorläufige Zahlen handelt, könnten diese später noch vom RKI korrigiert werden.

Intensivmediziner sehen noch keine Entspannung bei Corona

Auf den Corona-Intensivstationen in Deutschland gibt es nahezu keine geimpften Patienten ohne Vorerkrankung. „Die allermeisten Patienten, die wir behandeln – das wissen wir aus den Gesprächen mit vielen Kollegen großer deutscher Intensivstationen – sind gar nicht oder nicht vollständig geimpft“, sagte der Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI), Gernot Marx, dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“. Die geimpfte Minderheit auf den Intensivstationen bestehe zu großen Teilen aus älteren Patienten, deren zweite Impfung schon weit zurückliege. „Diese Menschen leiden in aller Regel zudem unter schweren chronischen Krankheiten“, sagte Marx. Die Kapazitäten für freie Betten auf den Intensivstationen seien aktuell relativ stabil. „Im Moment sind wir in einer Plateau-Phase, wir stagnieren bei etwa 1.300 Covid-Intensivpatienten. Die Lage ist unter Kontrolle“, sagte Marx. „Wir sind inzwischen handlungsfähig und haben im Schnitt zwei freie Intensivbetten pro Standort“, so Marx weiter. Von einer Entspannung sei aber keineswegs zu sprechen. Weiterhin sei Covid-19 für die Intensivmedizin eine „große Belastung“, die Lage auf den Intensivstationen werde inzwischen aber „nicht mehr immer und zu allererst von Corona bestimmt“, so Marx weiter: „Wir sind in einer sehr offenen Situation, Prognosen für die kommenden Monate sind kaum möglich.“ +++