RKI-Chef mahnt zu Kontakteinschränkungen über Weihnachten

Weltärztepräsident kritisiert Organisation des Impfstarts

Der Präsident des Robert-Koch-Instituts (RKI), Lothar Wieler, hat die Bürger dazu aufgerufen, ihre Kontakte über Weihnachten minimal zu halten. „Ich bitte Sie heute eindringlich darum, die Tage zwischen den Jahren in Ruhe und wirklich nur im kleinsten Familienkreis zu verbringen“, sagte Wieler am Dienstag in einem Appell. „Bitte schränken Sie ihre Kontakte auf das Nötigste ein, verreisen Sie nicht und treffen Sie möglichst nur wenige, und wenn, dann nur dieselben Menschen.“ Treffen sollten möglichst draußen stattfinden, fügte er hinzu. Die Corona-Lage habe sich in den vergangenen Tagen immer weiter verschlechtert, sagte Wieler zur Begründung. Das RKI hatte am frühen Dienstagmorgen 19.528 neue Corona-Fälle gemeldet. Das waren rund 35,3 Prozent mehr als am Dienstag sieben Tage zuvor, wobei vor einer Woche keine Daten aus Sachsen gemeldet worden waren. Zudem meldete das Institut 731 Tote binnen 24 Stunden in Zusammenhang mit dem Virus.

Weltärztepräsident kritisiert Organisation des Impfstarts

Weltärztepräsident Frank Ulrich Montgomery hat die Organisation des Impfstarts in Europa kritisiert. Nach der Zulassung des ersten Corona-Impfstoffs dauere die Verteilung unnötig lange, sagte der Vorsitzende des Weltärztebundes der RTL/n-tv-Redaktion. „Was mich wundert, ist, warum man den nicht schon verteilt hat, bevor die Zulassung da war, denn produziert ist der ja längst“, so Montgomery. Warum das Paul-Ehrlich-Institut erst jetzt die Chargen prüfe und man dann erst am 27. Dezember mit dem Impfen loslege, sei ihm schleierhaft. „Meines Erachtens hätte man gestern loslegen können, nachdem die Zulassung da war“, so der Weltärztepräsident.

Deutschland verschärft Einreisebeschränkungen

Die Bundesregierung hat die Einreisebeschränkungen für Großbritannien und Südafrika verschärft. Unternehmen, die im Eisenbahn-, Bus-, Schiffs- oder Flugverkehr Reisende aus dem Vereinigten Königreich oder Südafrika befördern, seien verpflichtet, Beförderungen aus diesen Staaten in die Bundesrepublik zu unterlassen, heißt es in einer Verordnung des Bundesgesundheitsministeriums, die am Dienstag in Kraft trat. Ausnahmen sollen unter anderem für reine Post-, Fracht- oder Leertransporte gelten. Personen mit Wohnsitz und Aufenthaltsrecht in Deutschland sollen die Möglichkeit bekommen, ab dem 1. Januar aus den betroffenen Ländern befördert zu werden. Zu diesem Zweck seien geplante Flüge dem Bundesinnenministerium oder einer von ihm benannten nachgeordneten Behörde drei Tage vorher anzuzeigen, und zu genehmigen, heißt es in der Verordnung. Die neue Regelung soll bis zum 6. Januar gelten. +++