Richtige Weichenstellung für den Bahnhof Lauterbach

Der Fahrgastverband Pro Bahn und Bus Regionalverband Osthessen begrüßt die Entscheidung der städtischen Gremien, den Weg zum Ankauf der zum Verkauf stehenden Grundstücke am Lauterbacher Bahnhof durch die Stadt frei zu machen. Damit öffnet die Stadt für ihre Bürgerinnen und Bürger perspektivisch den Weg hin zu einem modernen Nahverkehr, der gerade auch vor dem Hintergrund der aktuellen Diskussionen um Klimawandel und Verkehrswende alternativlos ist, will man nicht gänzlich ins infrastrukturelle Abseits geraten. Damit folgt Lauterbach dem Weg zahlreicher anderer Kommunen, die dieses Potential bereits erkannt und umgesetzt haben.

Die in Auftrag gegebene Machbarkeitsstudie zeigt ansatzweise, welche Verbesserungen gerade auch im Hinblick auf eine Verknüpfung von Bus und Bahn am Bahnhof Lauterbach möglich sind. Die Stadt bleibt aufgefordert nun mit allen Beteiligten wie DB AG, VGO, ZOV, Hessen Mobil und RMV aber auch mit den privaten Eigentümern des Bahnhofsgebäudes sowie der Güterhalle ein Gesamtkonzept für die Verkehrsstation zu entwickeln und entsprechend umzusetzen. Die Erneuerung der Bahnhöfe Grünberg oder auch Hünfeld können hier als Impulse genutzt werden.

Dabei ist besonders zu beachten, dass die neuen Anlagen mit ausreichender Kapazität auch im Hinblick auf die angestrebte Steigerung der Fahrgastzahlen im ÖPNV verwirklicht werden.
Dies gilt insbesondere auch für die Anzahl der Park&Ride – Parkplätze sowie die Anzahl von Bussteigen und Bus-Abstellflächen.

Auch die Einbeziehung des Empfangsgebäudes in ein Gesamtkonzept erscheint für Pro Bahn & Bus unerlässlich, will man das Bahnhofsgelände städtebaulich insgesamt aufwerten. Ein drohender Verfall des Empfangsgebäudes muss unbedingt vermieden werden, um die Attraktivität einer erneuerten Verkehrsstation nicht von vorneherein zu konterkarieren. Dies sollte auch im Interesse des Eigentümers sein. Die Nutzung des Erdgeschosses als Verkehrsstation mit VGO-Mobilitätsangebot, Toilette und eventuell ein gastronomisches Angebot (Imbiss, Bäckerei etc.) wäre durchaus denkbar und sollte auch hinsichtlich vertraglicher Bindungen auf Machbarkeit geprüft werden. Dadurch ließen sich auch öffentliche Investitionskosten an anderer Stelle reduzieren.

Beim Umbau der Bahnsteiganlagen sind auch Beschleunigungen im Betriebsablauf bei Zugkreuzungen mit zu berücksichtigen und sicherzustellen. Perspektivisches Ziel muss es bleiben, die fahrplantechnischen Voraussetzungen zu schaffen, um den Bahnhof Wallenrod reaktivieren zu können und Brauerschwend – und damit die Gemeinde Schwalmtal – mit neuem Haltepunkt an die Vogelsbergbahn anzubinden. Diese Maßnahmen erscheinen für eine erfolgreiche Verkehrswende Deutschland gerade auch vor dem Hintergrund der geforderten infrastrukturellen Stärkung des ländlichen Raums unumgänglich. +++