Rhöner Säuwäntzt boten großartiges Konzert vor der Stiftskirche

Von Corona und der langärmligen Unterhose

Es war ein besonderes Konzert, in besonderem Ambiente, mit ganz besonderen Musikern: Die Rhöner Säuwäntzt waren innerhalb der „Kulturhappen“ der Stadt Hünfeld zu Gast vor der Stiftskirche und boten den Gästen grandiose Unterhaltung.

„Wir sind nicht nur zum Vergnügen hier, sondern sollen auch was Kulturelles machen“, sagten die Säuwäntzt. Ein passendes Lied war parat: Es handelte über Umweltschutz und vorehelichen Geschlechtsverkehr. Von der ersten Minute an zogen die drei Musiker die Zuhörer mit ihren schrägen Liedtexten und Geschichten mit allerlei Selbstironie in ihren Bann. Die Pioniere der Rhöner Mundart spielten mit ausgefallenen Instrumenten, wie Waschbrett, Hasenkistenbass und Schraubenschlüssel-Glockenspiel, ihren „Blues von den Baumwollfeldern der Rhön“ – und sorgten für jede Menge Lacher.

Beim Lied über das Geierbirkhuhn, das noch keiner gesehen hat, aber auf jeden Fall unter Naturschutz steht, holten sie sich mit Jeanette aus Gethsemane Unterstützung aus dem Publikum. Großartig war auch das Lied übers Schimpfen – gewidmet der Ehefrau, weil „sie kann so schön schimpfen“ – und das Liebeslied in Rhöner Platt, gewidmet der ersten Freundin namens Edeltraud. Nicht fehlen durfte der Song über das schönste rhönesische Kleidungsstück: die langärmliche Unterhose, die vom Fuß bis kurz unter den Hals geht. Die Säuwäntzt sangen über die Genügsamkeit der Rhönesen und hatten sogar ein eigenes Corona-Lied gedichtet.

Die Zuhörer hatten es nicht leicht: Sie mussten zuhören, mitsingen und lachen. Ein großartiger Kulturhappen in der Stadt. Coronabedingt war die Anzahl der Gäste begrenzt und das Konzert bereits im Vorverkauf ausverkauft. +++