Die RhönEnergie-Gruppe will in den kommenden fünf Jahren insgesamt 360,4 Millionen Euro investieren. Die größten Einzelposten sollen in den Ausbau der Stromnetze und in Anlagen für erneuerbare Energien fließen, jeweils mit mehr als 100 Millionen Euro. Das kündigten die Geschäftsführer Martin Heun und Arnt Meyer im Haupt- und Finanzausschuss des Fuldaer Kreistags an.
„Das sind Rekordbeträge. Noch nie in der Geschichte unserer Gruppe und unserer Vorgängerunternehmen ÜWAG und GWV hat sich unser Unternehmen solch hohe Investitionen vorgenommen“, sagte Heun, Sprecher der Geschäftsführung. Weitere Mittel seien für den Öffentlichen Nahverkehr, die Trinkwasserversorgung, das Messwesen mit Smart-Meter-Technik sowie die Straßenbeleuchtung vorgesehen.
Die Gruppe habe sich 2024 und 2025 gut entwickelt, berichteten die Geschäftsführer. In diesem Jahr habe die RhönEnergie im Strombereich 2.000 und im Gasbereich 1.000 neue Kunden gewonnen. Dies zeige die Attraktivität der Tarife, erklärte Heun. Die Gesamtumsätze lagen in beiden Jahren bei etwas über einer Milliarde Euro. Damit zählt die Gruppe bundesweit zu den 20 größten kommunalen Energieversorgern und in Hessen zu den Top fünf. „Für die Region Osthessen sind wir in einer schwierigen Zeit ein starker Stabilitätsanker und zugleich ein kräftiger Wachstumsmotor“, sagte Heun.
Die wirtschaftliche Lage bilde eine solide Basis für die bevorstehenden hohen Investitionen, erklärte Meyer. Die Energiewende verlange Energieversorgern und Netzbetreibern auch in den kommenden Jahren große Anstrengungen ab. Die RhönEnergie sei in der Region der wichtigste Treiber der Energie-, Wärme- und Verkehrswende. Kritik äußerte Meyer an den politischen Rahmenbedingungen: Weder die Bundespolitik noch die Bundesnetzagentur setzten investitionsfreundliche Vorgaben.
Die Zahl der Beschäftigten wuchs leicht und liegt aktuell bei knapp 1.100. Das Unternehmen gelte als attraktiver Arbeitgeber und gewinne viele hochqualifizierte Fachkräfte, so Meyer. Die RhönEnergie suche weiterhin Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in verschiedenen Bereichen.
Parallel zu den Investitionen in erneuerbare Energien baut die Unternehmensgruppe ihren Servicebereich für private Haushalte aus. Man entwickle sich „vom Versorger zum Umsorger“, sagte Heun. Die RhönEnergie installiere moderne Heizungen, Photovoltaikanlagen und Speicherlösungen, was Kosten spare und das Klima schütze. Energieberater informieren über Fördermittel und geben Tipps für Sanierungen und Neubauten.
Neu ist ein Contracting-Angebot der Tochtergesellschaft RhönEnergie Effizienz + Service (RES) für private Haushalte: PV-Anlagen werden dabei von der RES installiert und betrieben. „Diese Anlage bezahlt sich über den eingesparten Strom und die Einspeisevergütung für die überschüssige Energie nach zehn Jahren fast selbst“, sagte Heun. Als Beispiel nannte er ein Einfamilienhaus mit einer 10-kWp-Anlage und einem 9,5-kWh-Speicher.
Ein ähnliches Modell bietet die RhönEnergie für Unternehmen an. Auf den Dächern des Autozulieferers Kamax in Homberg/Ohm installierte die RES bereits Photovoltaikanlagen mit einer Leistung von 833 kWp – ohne Investitionen des Unternehmens. Dieses profitiere von geringeren Stromkosten, einer niedrigeren Umweltbelastung und eingesparten Investitionsmitteln, erläuterte Heun. +++

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