RhönEnergie: Immerhin wird eine Dividende von 14,4 Mio. Euro gezahlt

Fulda. Der 2. Kommunale Trägerausschuss der RhönEnergie Fulda mit Mitgliedern aus der Kommunalpolitik, Bürgermeistern und Mandatsträgern tagte am gestrigen Donnerstag. Die Geschäftsführer Günter Bury und Martin Heun berichteten über die Fusion, die Aktivitäten des vergangenen Jahres und legten den Jahresabschluss vor. Immerhin wird eine Dividende von 14,4 Millionen Euro gezahlt. Einige kritische Fragen gab es auch. So etwa zur Personalpolitik. Hier sollte man sich bemühen, eine Besserung herbeizuführen.

Die vorgelegten Zahlen seien zwar erfreulich, aber man dürfe sich von dem Gewinn, der vorgelegt wurde, nicht blenden lassen, so Jonatan Wulff von der SPD. Auch wisse man nicht, wie es mit der Energiewende weitergehen werde. Zum Windpark Borkum sagte der SPD-Politiker, dass man als Bürger der Region hier doch Kopfschmerzen bekomme. Zwar scheint nach Angaben der Entscheidungsträger der RE – bei den Offshore-Anlagen – alles gut zu laufen, wenn aber ein Stadtwerk, wie in Flensburg, von einem Totalverlust ausgehe, müsse man schon einmal drüber nachdenken, ob alles so laufe, wie es müsste. Zwar habe man zugestimmt, aber es werde sich zeigen, ob das so richtig war, sagte Wulff. Kritik übte Wulff auch gegenüber der Öffentlichkeitsarbeit der RE. Er erwarte, wenn man im Trägerausschuss sitze, dass man auch alle Informationen bekomme und nicht verschwiegen werde, dass das Geld beim Windpark nachgeschossen wurde. Auch die Bevölkerung erwarte das von dem Unternehmen, so Wulff.

Bei der Europäischen Kommission wurde eine Beihilfebeschwerde wegen der Investionsbeteiligung von Energieversorgern bei der Breitbandversorgung eingereicht. Hier wollte die SPD wissen, welchen Sachstand es für die Breitbandaktivitäten der RE gibt. Die EU-Kommision habe sich mit dieser Beschwerde an die Bundesrepublik Deutschland gewandt und schließlich sei diese über das Land Hessen auch auf dem Schreibtisch von Landrat Bernd Woide gelandet. Gegenstand des Schreibens sei lediglich ein Auskunftsersuchen gewesen, so Woide. Man habe dazu Stellung genommen und mehr sei noch nicht passiert, sagte der Landrat des Kreises Fulda. Das Breitbandkonzept der RhönEnergie sei auf einem guten Weg und der Aufbau gehe voran. Man hatte vor, die Breitbandversorgung in der Region voranzutreiben – und das ohne Quersubventionen. Man werde bald eine schwarze Null schreiben, so Bury auf eine Nachfrage. Das hätte man so nie vorgehabt, fügte der Sprecher der RhönEnergie hinzu.

Um die gesteckten Ziele bis 2020 erreichen zu können, müssten nach einem Benchmarking bei der RhönEnergie 24 Prozent und bei der OsthessenNetz 21 Prozent der Stellen eingespart werden. Die RE möchte aber den Bestandsschutz bis 2020. Das werde von der SPD sehr begrüßt, so Sabine Waschke. Die SPD-Politikerin fragte hierzu, welche Vorstellung die RE habe, die gesteckten Ziele zu erreichen. Hierzu sagte Bury, dass sich das zurzeit dediziert nur schwer beantworten lasse. Hier werde man im gemeinsamen Dialog mit den Arbeiternehmervertreten nach Lösungen suchen. Wie Werner Krah von der CDU in seiner Zusammenfassung sagte, fördere die RhönEnergie, wie die beiden vorherigen Unternehmen, die Region auf vielfältige Weise. Das Unternehmen habe zwischenzeitlich um die 1.000 Arbeitnehmer und sei damit ein sehr großer Arbeitgeber, der für die Region eine enorme Bedeutung habe. Die Grünen wollten wissen, welche Drohverluste man bilden müsse, wenn in den kommenden drei Jahren die Preise auf dem jetzigen Niveau blieben. Wie Bury sagte, könne man erst etwas nach dem 31.12.2014 dazu sagen. Weiter sehen die Grünen den Weg der RhönEnergie im Großen und Ganzen als richtig, es sei Aufgabe des Vorstands, die Energiewende voranzutreiben und dabei Bürger und Bürgerinnen mitzunehmen. Über den Geschäftsbericht 2013 sei man erfreut. Auch gefalle das neue Design gut: geradlinig, transparent und zur Hälfte grün, so Silvia Brünnel.

Dass sich die EEG-Reform nicht auf die Preise auswirke, sah Walter Krah von der CDU nicht. Es seien zwei Kraftwerkszweige, die bezahlt werden müssten, und da gehe kein Weg dran vorbei. Mit Blick auf die Windkraft sagte Krah, dass sich die Speichermöglichkeit in Kürze nicht lösen lasse, da helfe auch Power-to-Gas nicht. Das sei zwar eine Möglichkeit, aber finanziell nicht darstellbar. Das werde noch lang Zeit dauern, bis das möglich ist. Auch dass der Tagebau mit einer Bestandsgarantie ausgestattet sei, passe nicht. Man sei weiter in einer Art Planlosigkeit, so Krah. Der Weg, den die jetzige Bundesregierung gehe, das Ganze durch Vorgaben zu reduzieren, sei der richtige Weg, sonst gehe die Schere noch weiter auseinander und der Preisanstieg wäre nicht zu bremsen, meinte Krah.

Sabine Waschke von der SPD sagte, das Ergebnis der Energiewende sei auf die Vorgängerregierung und auf die Bundeskanzlerin Merkel zurückzuführen. Zum Thema Windkraft fragte Waschke, wie es die heimische CDU denn gerne Vorort hätte. So müsse man lesen, dass der CDU-Verband in Steinau-Steinhaus an der Seite der BI gegen die Windkraft kämpfe. „Ist die CDU nun für Windkraft oder dagegen. Soll sich die RE hier nun einbringen oder nicht?”, so die Fragen der SPD-Politikerin in Richtung Krah. Sie könne die Angstmacherei vor der Windkraft nicht mehr ertragen. Man sollte gemeinsam dafür kämpfen, dass man die Energiewende hinbekomme, so Waschke. Im Großen und Ganzen waren die anwesenden Vertreter des Trägerausschusses mit der geleisteten Arbeit zufrieden und man sei gespannt, ob die Drohverlustrückstellung auch in Zukunft ausreiche. Die Ausschüttung gelinge nur, weil man Rücklagen auflösen könne. Dies werde aber nicht alle Zeit so weitergehen können. Hier müsse man sehen, dass man auch in Zukunft ohne die Auflösung von Rücklagen positive Geschäftsergebnisse erziele. Übrigens, der Unternehmensgewinn 2013 war negativ, etwa 6 Millionen Euro.

In eigener Sache: Jonatan Wulff von der SPD hat angesprochen, dass Herr Bury über einen Anwalt gegen fuldainfo vorgehe. Zur Darstellung von Günther Bury, man habe einen kritschen Kommentar bei einem Bericht – in dem Herr Bury als was bezeichnet wurde, was die meisten Menschen leider falsch interpretierten – erst rausgenommen, als Post bzw. eine E-Mail vom Anwalt gekommen sei, ist zwar korrekt, aber wir haben auch erst zu diesem Zeitpunkt davon erfahren, dass sich Herr Bury hier angegriffen fühlte. Hier haben wir das umgesetzt, was bei einem Treffen Anfang des Jahres erläutert wurde. Da Herr Bury öfter in den Kommentaren kritisiert wird, hatte der Verantwortliche für fuldainfo – Norbert Hettler – Anfang des Jahres einen Termin mit Herrn Bury. Hier wurde besprochen, wie man in Zukunft mit solchen Dingen umgehen könnte. Herr Hettler ist Herrn Bury so weit entgegengekommen, dass versucht werde, eine Kontrolle in die Kommentarfunktion einzubauen. Gleichzeitig sagte Herr Hettler aber auch, dass es keine hundertprozentige Garantie dafür gäbe, dass man jede E-Mail des Kommentarsystems wahrnähme. Man könne also nicht ausschließen, dass es auch weiterhin mehr als nur kritische Kommentare zu lesen gäbe. Für diesen Fall wurde vereinbart, dass Herr Bury sich selbst meldet oder zumindest veranlasst, dass in der Redaktion angerufen werde, damit der entsprechende Kommentar geprüft werden kann und – falls er beleidigend sein sollte – auch rausgenommen würde. +++ fuldainfo