Die Busbetriebe der RhönEnergie Gruppe haben sich in den letzten 75 Jahren zu einem unverzichtbaren Bestandteil der öffentlichen Daseinsvorsorge entwickelt. Anlässlich des Jubiläums zog das Unternehmen in einer Feierstunde mit prominenten Gästen Bilanz über die erfolgreiche Entwicklung im Dienste der Menschen der Region.
Am 1. August 1949 nahm die damalige ÜWAG den öffentlichen Nahverkehr in der Stadt Fulda mit einer Linie und einem Omnibus in Betrieb. Aufgrund der kurzfristigen Beauftragung durch die Stadt Fulda am 27. Juni 1949 konnte das Versorgungsunternehmen zunächst nur einen Bus anschaffen. Trotz der knapp bemessenen fünf Wochen zwischen Vertragsunterzeichnung und Jungfernfahrt wuchs das Netz kontinuierlich. Heute sorgen 420 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, darunter etwa 350 Busfahrer, mit insgesamt 227 Bussen für die Mobilität in der Region und legen jährlich 10,5 Millionen Kilometer zurück.
Mit dem wirtschaftlichen Aufschwung der 1950er Jahre wuchs die Stadtregion, und es entstanden immer mehr Linien, um die gestiegene Nachfrage zu bedienen. Der Zentrale Omnibusbahnhof (ZOB) am Fuldaer Bahnhof und der Busbahnhof Stadtschloss entwickelten sich zu wichtigen Knotenpunkten. In den 2000er-Jahren erweiterte sich das Einsatzgebiet der RhönEnergie Gruppe erheblich, als sie Konzessionen für den Linienverkehr in den umliegenden Landkreisen erhielt. 2005 übernahm sie 18 Linien im Landkreis Hersfeld-Rotenburg, 2006 zehn Linien im Main-Kinzig-Kreis und 2011 schließlich 44 Linien im Landkreis Fulda. Dabei agieren die Verkehrsbetriebe als Dienstleister der Kommunen, wobei die kommunale Politik die Fahrpläne bestimmt.
Ein unverzichtbarer Teil der Daseinsvorsorge
„Uns ist bewusst, dass wir als Mobilitätsdienstleister eine zentrale öffentliche Aufgabe erfüllen. Diese Verantwortung tragen wir gerne“, betont Martin Heun, Sprecher der Geschäftsführung der RhönEnergie Gruppe. „Wenn man bedenkt, unter welchen bescheidenen Bedingungen im Sommer 1949 begonnen wurde, können wir heute mit Stolz sagen, dass wir einen weiten Weg zurückgelegt haben.“ Heun führte aus, dass die Busse der Gruppe in den vergangenen 75 Jahren rund 240 Millionen Kilometer zurückgelegt haben – das entspricht in etwa der Entfernung zum Mars. „Doch unser Ziel ist nicht der Mars, sondern die bestmögliche Versorgung der Menschen in unserer Region“, fügte er hinzu.
Dr. Arnt Meyer, Geschäftsführer der RhönEnergie Gruppe, hob die bedeutende Rolle der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hervor, die mit ihrem Engagement maßgeblich zum Erfolg der Verkehrsbetriebe beigetragen haben. „Sie prägen das Bild, das die Menschen von der RhönEnergie Gruppe haben“, so Meyer. Er verglich die Herausforderungen des Netzausbaus mit denen der Energiewende: „Damals wie heute bewältigen wir große Aufgaben.“
Thomas Lang, Geschäftsführer der Verkehrsbetriebe, sieht dies ähnlich: „In den vergangenen 75 Jahren sind die Anforderungen an den regionalen Busverkehr in unserer ländlich geprägten Region stetig gewachsen. Wir haben diese Herausforderungen erfolgreich gemeistert und blicken optimistisch in die Zukunft.“
Auch Fuldas Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld betonte die Bedeutung des ÖPNV als tragende Säule der Daseinsvorsorge: „Der Busverkehr bleibt auch in Zeiten des Wandels der Antriebstechnologien unverzichtbar. Eine bessere Vernetzung zwischen Region, Stadtteilen und Innenstadt wird auch in Zukunft unser Ziel sein, und die RhönEnergie Fulda ist dabei seit 75 Jahren ein verlässlicher Partner.“ Wingenfeld dankte im Namen der Stadt Fulda den Verkehrsbetrieben und ihren Fahrerinnen und Fahrern für ihren Einsatz, insbesondere im Schulbusverkehr.
Jubiläumsfeier mit zahlreichen Gratulanten
Staatssekretär Daniel Käfer vom Hessischen Umweltministerium gratulierte im Namen der Hessischen Landesregierung und hob die Bedeutung der RhönEnergie Verkehrsbetriebe für den öffentlichen Nahverkehr in der Region hervor. Auch Regierungspräsident Mark Weinmeister wünschte den Verkehrsbetrieben eine weiterhin dynamische Entwicklung.
Der Fuldaer Bundestagsabgeordnete Michael Brand betonte die Bedeutung des ÖPNV für die Lebensqualität im ländlichen Raum: „Wo zuverlässig Bus und Bahn fahren, leben die Menschen gerne. Schon der erste E-Bus in Hessen ging 2018 in Fulda an den Start.“
Volker Tuchan, Geschäftsführer des Landesverbands Hessischer Omnibusunternehmen, würdigte die RhönEnergie Verkehrsbetriebe für ihre klimafreundliche Mobilität und betonte, dass attraktiver öffentlicher Nahverkehr ein wichtiger Beitrag zum Umweltschutz ist.
Historischer Rückblick: Die Anfänge
Die Gründung der Busbetriebe der RhönEnergie Gruppe geht auf das Jahr 1949 zurück, als die ÜWAG am 1. August den Stadtbusverkehr in Fulda aufnahm. Ursprünglich war vor dem Krieg die Einführung von Elektrobussen geplant, die jedoch aufgrund des Materialmangels im Krieg scheiterte. Stattdessen startete der Busbetrieb mit einem Krauss Maffei 131 Diesel-Omnibus, der 36 Sitz- und 26 Stehplätze bot und 22.000 Mark kostete.
Schon ein Jahr nach der Einführung hatte die ÜWAG sechs Linien im Einsatz. 1954/55 expandierte das Unternehmen in die Landkreise Fulda und Hünfeld und begann mit dem Ausflugs- und Reiseverkehr, was das Unternehmen zum Reiseanbieter machte. Zur Ausbildung von Busfahrern richtete die ÜWAG 1959 eine eigene Fahrschule ein, die bis in die 1970er Jahre bestand.
Mit der zunehmenden Anzahl der Fahrgäste änderten sich auch die Betriebsabläufe. 1966 wurde der 30-Minuten-Takt auf einen 20-Minuten-Takt verkürzt und der Schaffnerbetrieb abgeschafft. Die Einführung des sogenannten „Einmannbetriebs“ ermöglichte es, dass Busfahrer auch die Aufgaben der Schaffner übernahmen. In den 1990er Jahren wurde schließlich der Zehn-Minuten-Takt eingeführt. +++