Rhein wirbt für leichtere Anerkennung von ausländischen Berufsabschlüssen

Boris Rhein (CDU)

Hessens Ministerpräsident Boris Rhein wirbt dafür, dass ausländische Berufsqualifikationen und Bildungsabschlüsse leichter anerkannt werden. Vereinfachte Verfahren seien wichtig, um dem Fachkräftemangel in Deutschland entgegenzuwirken. „Wir sehen es, wenn wir in unsere Krankenhäuser, Pflegeheime oder Arztpraxen auf dem Land schauen: An etlichen Orten fehlen Ärzte und Pflegekräfte. Wenn Menschen aus anderen Ländern mit viel Berufserfahrung bei uns arbeiten wollen und dafür sorgen, dass beispielsweise unser Gesundheitssystem besser aufgestellt ist, sollten wir diese Chance nutzen“, sagte Ministerpräsident Boris Rhein am Mittwoch in Wiesbaden. Dort sprach er beim Jahresempfang der Industrie- und Handelskammer.

Zuwanderung mit Blick auf den Arbeitsmarkt steuern

Der Ministerpräsident hält es zudem für notwendig, die Westbalkanregelung, also den Zugang zum deutschen Arbeitsmarkt für Staatsangehörige der Westbalkanstaaten, um weitere ausgewählte Drittstaaten zu erweitern. „Natürlich dürfen wir nicht wahllos Fachkräfte anwerben. Qualifikation, Sprachkenntnisse, Berufserfahrung, Deutschlandbezug und Alter – diese Faktoren spielen eine entscheidende Rolle. Aber eines muss klar sein: Wir brauchen gezielte und gesteuerte Einwanderung mit Blick auf den Arbeitsmarkt, aber keine direkte Zuwanderung in die Sozialsysteme“, sagte der Ministerpräsident.

Angesichts der aktuellen Herausforderungen kündigte Rhein beim Jahresempfang der IHK an, Hessen im engen Austausch mit Wirtschaft und Industrie in den nächsten Jahren klimaneutral, digitaler und ressourcenschonender zu gestalten. „Wichtig ist mir dabei der vertrauensvolle und intensive Dialog mit der Wirtschaft. Die IHK ist dabei ein wichtiger Impulsgeber“, sagte der Ministerpräsident. „Ökonomie und Ökologie gehören untrennbar zusammen. Wohlstand sichern wir nur, wenn wir gleichzeitig das Klima schützen. Das gilt auch anders herum. Die Landesregierung schafft die Voraussetzungen dafür.“

„Eine wichtige Maßnahme ist die neue Servicestelle Wirtschaftswandel Hessen“, sagte der Regierungschef weiter und fügte hinzu: „Mit ihr begleiten und beraten wir seit November 2022 hessische Unternehmen kostenlos bei der nachhaltigen Transformation.“ Zudem sorge die Landesregierung mit Zukunftsinvestitionen für die richtigen Rahmenbedingungen. „Im Doppelhaushalt 2023/2024 haben wir sechs Milliarden Euro für die Konjunktur, 1,8 Milliarden Euro für den Klimaschutz, zehn Milliarden Euro für die Bildung und 600 Millionen Euro für die Digitalisierung unseres Landes eingestellt. Auf diesem stabilen Fundament können wir Hessen weiter zukunftsfest machen.“ +++ pm