Rentenversicherung erwartet vorerst keine Beitragserhöhungen

Im Mai und Juni liegen wir bei den Beitragseingängen wieder über den Werten

Die Finanzlage der Rentenversicherung ist trotz der Coronakrise so robust, dass vorerst keine Beitragserhöhungen zu erwarten sind. „Der Beitragssatz bleibt voraussichtlich weitere zwei Jahre stabil bei 18,6 Prozent“, sagte die Präsidentin der Deutschen Rentenversicherung Bund, Gundula Roßbach, dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“. „Danach wird eine Anhebung nötig sein.“

Das sei ein Ergebnis der Schätzung zur Finanzlage der Rentenversicherung, die jedes Jahr im Juli durchgeführte werde. Roßbach verwies darauf, dass der Beitragssatz bis 2025 gesetzlich bei höchstens 20 Prozent gedeckelt ist. „Die Schätzer sind übrigens auch zum Ergebnis gekommen, dass das Rentenniveau zumindest vorerst noch ansteigen wird“, so Roßbach. Die Rentenversicherung stehe auch in der Coronakrise finanziell auf sicheren Füßen. In der Krise verringere sich die Nachhaltigkeitsrücklage der Rentenversicherung etwas schneller als geplant, aber sie sei immer noch gut ausgestattet. „Sie wird nach unseren Vorausberechnungen auch Ende des Jahres noch rund 38 Milliarden Euro betragen“, so die Rentenversicherungspräsidentin.

„Das ist weniger als die 40,5 Milliarden Euro, bei denen sie Ende 2019 lag.“ Aber es zeige, dass die Rentenversicherung in der Coronakrise gut und sicher aufgestellt sei. Zudem gehe es bei den Einnahmen der Rentenversicherung aktuell wieder nach oben. „In den Monaten März und April hatten wir – als Folge des Lockdowns – geringere Beitragseingänge.“ Jetzt stelle die Rentenversicherung fest: „Im Mai und Juni liegen wir bei den Beitragseingängen wieder über den Werten, die wir zur gleichen Zeit im Vorjahr hatten, was auch an der Nachzahlung von Beiträgen liegt, die vorher gestundet waren.“ Die Rentenversicherungspräsidentin ist zuversichtlich, „was die weitere Entwicklung bei der Rentenversicherung in der Coronakrise angeht“. +++