Rentenexperte Rürup für weitere Anhebung des Rentenalters

Rentenkommision habe viel zu viel Zeit

Rentner

Der Rentenexperte Bert Rürup hat sich für die weitere Anhebung des Renteneintrittsalters über 67 Jahre hinaus ab dem Jahr 2030 ausgesprochen. „Selbst eine höhere Zuwanderung kann nicht verhindern, dass in den Jahren 2025 bis 2045 die Erwerbsbevölkerung deutlich zurückgehen und das Wirtschaftswachstum bremsen wird“, sagte der frühere Chef der Wirtschaftsweisen der „Rheinischen Post“. „Gleichzeitig steigt die Anzahl der Rentner kräftig an“, sagte der Rentenexperte. „Eine weitere Anhebung des Rentenalters in kleinen Schritten würde die in der Bevölkerungsentwicklung angelegte Wachstumsbremse lockern und wäre deshalb mehr als nur eine verteilungspolitische Maßnahme“, so Rürup. Er übte zudem Kritik an den Vorgaben der Großen Koalition für die Rentenkommission. „Diese Kommission hat viel zu viel Zeit“, sagte er. Die Kommission solle ihre Ergebnisse erst im Frühjahr 2020 vortragen, wenn die Legislaturperiode schon fast zu Ende sei. „Das ist eine Veranstaltung, mit der sich die Große Koalition schlicht nur Zeit gekauft hat, um rentenpolitisch nichts zu tun oder das, was ihr gerade einfällt“, sagte Rürup der Zeitung. „Wenn die Regierung den Beitragssatz auch nach 2025 bei maximal 20 Prozent und das Rentenniveau bei mindestens 48 Prozent festschreibt, dann verabschiedet man sich letztlich von der beitragsfinanzierten Rente.“ +++