Rente mit 63 kostet mehr als 2 Milliarden Euro im Monat

Die abschlagsfreie Rente mit 63 Jahren belastet die Rentenversicherung viel stärker als ursprünglich erwartet. Ende November 2019 erhielten bereits 1.338.080 Senioren die sogenannte "Altersrente für besonders langjährig Versicherte" mit mindestens 45 Versicherungsjahren, wie "Bild" unter Berufung auf Zahlen der Deutschen Rentenversicherung berichtet. Im Oktober stiegen die Kosten erstmals auf über 2 Milliarden Euro im Monat, im November zahlte die Rentenkasse 2,032 Milliarden Euro an Bezieher der Rente mit 63 aus. Im Juni 2014, dem letzten Monat vor Einführung der abschlagsfreien Rente, hatten 41.280 Senioren eine Rente nach mindestens 45 Versicherungsjahren bezogen. Die Kosten beliefen sich damals auf 62,6 Millionen Euro. Aktuell nutzt jeder vierte Neurentner die Möglichkeit, mit 63 in den Ruhestand zu gehen. Bis Ende November erreichten die Rentenversicherung 238.163 neue Anträge, damit zeichnet sich ein neuer Jahresrekord ab. Männer, die 2018 in den Ruhestand gingen und die abschlagsfreie Rente bekommen, erhalten im Schnitt 1.429 Euro Rente im Monat, Frauen 1.096 Euro Rente. Zum Vergleich: Die durchschnittliche Altersrente für Männer lag 2018 bei nur 1.083 Euro, bei Frauen waren es 742 Euro. +++


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2 Kommentare

  1. Hier von "Kosten" zu sprechen, ist reine Verleumdung! Es handelt sich um Anspruchsleistungen nach geleisteten Beiträgen für 45 (!) Versicherungsjahre. Jeder - vor allem die Politiker - sollten mal bei sich selbst nachsehen, ob er oder sie es überhaupt auf 45 Berufsjahre im Leben schafft. Die junge Generation verpennt ihre eigene Zukunft, indem sie sich nicht um die Altersversorgung kümmert. Die desolate Situation am Kapitalmarkt mit untergehenden Lebensversicherungen und Banken sollte endlich alle aufrütteln. Es muss endlich dafür gesorgt werden, dass die gesetzliche Rentenversicherung - so wie in unseren Nachbarländern auch - mehr gestärkt wird, um den Lebensstandard im Alter nur einigermaßen halten zu können. Die Agenda 2010 hat leider die Rentenformel dermaßen vermurkst, dass die Neurentner immer kleinere Renten bekommen. Dies gilt es schleunigst zu korrigieren. Vorschläge dafür liegen auf dem Tisch. Wenn die jungen Menschen sich allerdings überhaupt nicht um das Thema kümmern, tragen sie alleine die Verantwortung für ihre Verelendung im Alter.

  2. Was soll dieser Bericht sagen! Oberfflächlich gelesen macht man Stimmung gegen Menschen die 45 Jahre in diesem Land Deutschland unterbrechungsfrei gearbeitet haben. Die Nachkriegsgeneration, welche maßgeblich zum heutigen wirtschaftlichen Erfolg beigetragen hat und Menschen die den Großteil der heute verfügbaren Rente eingezahlt hat. Die Rente mit 63 gab es für die Jahrgänge 1952 und älter. Möchte also heute im Jahr 2020 jemand mit 63 in Rente gehen muss er noch 16 Monate länger arbeiten. Das heißt, er ist bereits in seinem 65. Lebensjahr und hat 46 Jahre und 4 Monate gearbeitet. Die bezogene Luxusrente reicht in der Regel gerade so, denn wer kann mit durchschnittlich 1480€ im Monat schon haushalten? Große Sprünge sind da nicht mehr drin und meist ein altersgerechter Nebenjob erforderlich. Vor allem die jüngere Generation sollte sich nicht auf die Stigmatisierung der heutigen und zukünftigen Rentner einlassen, sondern sich mit dem Versagen der Politik beim Zukunftsthema Rente befassen. Denn dieses, schaut man sich die Kassen und Prognosen an, hat eine ähnliche Sprengkraft wie die Umweltpolitik.

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