Remdesivir erhält Zulassung in Europa

Die EU-Kommission hat unter Auflagen den Wirkstoff Remdesivir als erstes Mittel zur Behandlung von Covid-19 in Europa zugelassen. Das teilte die EU-Kommission am Freitag mit. Die Zulassung sei in einem „beschleunigten“ Verfahren in weniger als einem Monats durchgesetzt worden. „Today`s authorisation of a first medicine to treat Covid-19 is an important step forward in the fight against this virus“, sagte die Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides. Vergangene Woche hatte die Europäische Arzneimittel-Agentur EMA nach einer Studie den Wirkstoff als Mittel gegen das Coronavirus freigegeben. Diese hatte gezeigt, dass mit dem Mittel behandelte Patienten mit ernstem Verlauf sich nach elf Tagen von dem Virus erholten, während Patienten mit dem Placebo 15 Tage Erholungszeit gebraucht hätten.

Virologe Schmidt-Chanasit: Kein „Superimpfstoff“ in 2021

Der Hamburger Virologe Jonas Schmidt-Chanasit hat die Hoffnung auf einen Impfstoff, mit dem man im kommenden Jahr zum Alltag wie vor der Pandemie zurückkehren könnte, gedämpft. Man müsse sich von der Vorstellung verabschieden, „dass wir nächstes Jahr einen Superimpfstoff haben, der allen in kürzester Zeit gegeben werden kann und ein Leben lang schützt“, sagte Schmidt-Chanasit im RTL/n-tv-„Frühstart“. Diesen Impfstoff werde es nicht geben „und schon gar nicht nächstes Jahr“. Wahrscheinlicher sei es, dass es mehrere Impfstoffe geben werde, die „mehr oder weniger gut“ funktionierten. Die würden zwar dabei helfen, das Leben besser zu machen, allerdings würden sie das Virus nicht aus dem Alltag verbannen. Man müsse lernen, mit dem Virus zu leben, so Schmidt-Chanasit. „Leben bedeutet aber eben auch leben und sich nicht in eine Glaskugel einzuschließen.“ Die WHO vermeldet 17 Impfstoffe, die derzeit weltweit am Menschen getestet werden. Viele dieser Kandida  ten würden sich nicht durchsetzen, so Schmidt-Chanasit mit Blick auf die geringe Prozentzahl der Impfstoffe in Testverfahren, die im Schnitt Marktreife erlangen. Unter Idealbedingungen könne es frühestens im nächsten Jahr einen Impfstoff geben, so seine Prognose. +++