Rathauschefin in Kefenrod abgewählt

In der hessischen Gemeinde Kefenrod wurde die amtierende Bürgermeisterin am Wochenende mit überwältigender Mehrheit von den Bürgerinnen und Bürgern abgewählt. Ganze 84,82 Prozent der Wählerinnen und Wähler stimmten für ihre Absetzung, während lediglich 15,18 Prozent gegen die Abwahl votierten. Die Wahlbeteiligung lag bei 52,24 Prozent, womit das notwendige Quorum erfüllt wurde – mindestens 25 Prozent der Wahlberechtigten mussten für die Abwahl stimmen.

Der Bürgermeisterin wurden in den letzten Monaten immer wieder schwere Vorwürfe gemacht. Kritiker werfen ihr vor, überfordert zu sein und ihre Amtsgeschäfte nicht im Sinne der Gemeinde zu führen. Auslöser für das Abwahlverfahren war eine juristisch umstrittene Zahlung an ein Planungsbüro. Das Büro war damit beauftragt worden, Optionen für neue Bau- und Gewerbegebiete in Kefenrod zu ermitteln, soll jedoch ein möglicherweise überhöhtes Honorar abgerechnet haben.

Die Rathaus-Chefin selbst weist alle Vorwürfe von sich. Sie betonte in der Vergangenheit mehrfach ihre Erfolge im Amt und sah keine ausreichenden Gründe für eine Abwahl. „Es gibt keinen Anlass für dieses Verfahren“, sagte sie noch im Vorfeld der Abstimmung.

Dennoch war das Votum eindeutig: Die Mehrheit der Wählerschaft entschied sich, die Bürgermeisterin ihres Amtes zu entheben. Wie es politisch in Kefenrod weitergeht und wer ihre Nachfolge antreten wird, bleibt abzuwarten. Klar ist jedoch, dass die Entscheidung des Abwahlverfahrens ein starkes Signal der Unzufriedenheit seitens der Bevölkerung sendet. +++


Popup-Fenster