Raser- und Poser-Kontrollen durch die Polizei Osthessen

Die Polizei Fulda hat am Donnerstag, den 30. Oktober, gezielte Verkehrskontrollen unter dem Schwerpunkt „Raser und Poser“ durchgeführt. Aufgrund zahlreicher Beschwerden konzentrierten sich die Maßnahmen auf die Fuldaer Innenstadt. Ziel der Aktion war es, die Verkehrssicherheit zu erhöhen, unnötige Lärmbelästigungen zu vermeiden und den Kontakt zur regionalen Fahrzeugszene zu suchen. Neben der Ahndung festgestellter Verstöße legten die spezialisierten Beamtinnen und Beamten besonderen Wert auf präventive Gespräche mit den Verkehrsteilnehmern.

Gegen 20:10 Uhr fiel einer Streife in der Künzeller Straße ein besonders lauter 3er BMW auf. Bei der anschließenden technischen Überprüfung stellten die Polizisten unzulässige Manipulationen an der Abgasanlage fest. Das zulässige Standgeräusch des Fahrzeugs war um mehr als elf Dezibel überschritten – eine Erhöhung, die einer Verdoppelung der wahrnehmbaren Lautstärke entspricht. Zudem verfügte der Fahrer über keine gültige Fahrerlaubnis. Gegen ihn wurde ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts des Fahrens ohne Fahrerlaubnis eingeleitet. Der BMW wurde zur Erstellung eines Beweissicherungsgutachtens sichergestellt.

Etwa eine Stunde später, gegen 21:15 Uhr, fiel einer Zivilstreife im rückwärtigen Bereich der Kaiserwiesen ein weißer Mercedes durch ein ungewöhnliches Fahrmanöver auf. Bei der Kontrolle stellte sich heraus, dass das Fahrzeug von einer minderjährigen Jugendlichen geführt wurde. In der Fahrzeugtür fanden die Polizisten außerdem ein verbotswidrig mitgeführtes Einhandmesser. Die Polizei leitete Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts des Fahrens ohne Fahrerlaubnis, des Zulassens des Fahrens ohne Fahrerlaubnis sowie wegen eines Verstoßes gegen das Waffengesetz ein. Nach Abschluss der Maßnahmen wurde die Jugendliche den Erziehungsberechtigten übergeben.

Bereits um 19:10 Uhr war einer anderen Streife in der Straße „Am Emaillierwerk“ ein Pedelec-Fahrer aufgefallen, der sich offenbar ohne Tretbewegung fortbewegte. Bei der Kontrolle stellte sich heraus, dass das Pedelec mit einem Gasgriff ausgestattet war und somit nicht mehr als Fahrrad, sondern als fahrerlaubnispflichtiges Fahrzeug galt. Da der Fahrer keine Fahrerlaubnis und auch keinen Nachweis über eine Haftpflichtversicherung vorlegen konnte, wurde gegen ihn wegen des Verdachts des Fahrens ohne Fahrerlaubnis sowie eines Verstoßes gegen das Pflichtversicherungsgesetz ermittelt. Das Fahrzeug wurde zur weiteren Untersuchung sichergestellt.

Auch mehrere E-Scooter gerieten in den Fokus der Polizei. In einem Fall in Hünfeld bestand der Verdacht, dass der Fahrer unter Drogeneinfluss stand. Eine Blutentnahme wurde veranlasst und der E-Scooter vorsorglich sichergestellt. Ein weiterer Fahrer in Hünfeld war ohne das erforderliche Versicherungskennzeichen unterwegs und versuchte zunächst zu fliehen, wurde jedoch nach kurzer Fahrt gestellt und vorübergehend festgenommen. Gegen den Jugendlichen wurden Ermittlungen wegen des Verdachts des Fahrens ohne Fahrerlaubnis und eines Verstoßes gegen das Pflichtversicherungsgesetz eingeleitet. In Fulda fiel zudem in der Straße „Am Kleegarten“ ein E-Scooter-Fahrer auf, der mit überhöhter Geschwindigkeit unterwegs war. Der Roller erreichte bis zu 45 km/h und war damit nicht mehr verkehrsrechtlich als E-Scooter zugelassen. Da der Fahrer nicht im Besitz der erforderlichen Fahrerlaubnis war, erhielt er eine Anzeige. Die Beamten entfernten das Versicherungskennzeichen, untersagten die Weiterfahrt und wiesen den Mann an, den Roller nach Hause zu schieben.

Insgesamt kontrollierten die Beamtinnen und Beamten 20 Fahrzeuge, darunter Autos, Pedelecs und E-Scooter. In neun Fällen wurden Ordnungswidrigkeitenverfahren eingeleitet, in weiteren neun Strafanzeigen gefertigt. Sechs Fahrzeuge wiesen technische Mängel auf, bei drei Fahrzeugen führten diese zu einem Erlöschen der Betriebserlaubnis, sodass die Weiterfahrt untersagt wurde. Drei Fahrzeuge wurden sichergestellt, eines davon zur gutachterlichen Untersuchung der vorgenommenen technischen Veränderungen.

Das Polizeipräsidium Osthessen kündigte an, die Kontrollen mit dem Schwerpunkt auf „Raser und Poser“ fortzusetzen. Ziel bleibe es, konsequent gegen Verkehrsteilnehmer vorzugehen, die durch überhöhte Geschwindigkeit, Lärm oder unzulässige Fahrzeugmanipulationen andere gefährden oder belästigen. +++


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