Ralf Zwengel kandiert für Fuldaer OB-Wahl

Fulda. Bei der heutigen Wahlversammlung des Grünen Stadtverbandes wurde mit vierzehn von fünfzehn möglichen Stimmen, bei einer Enthaltung,  Ralf Zwengel als Kandidat für die im März anstehende Fuldaer Oberbürgermeisterwahl gewählt. „Besser spät als gar nicht“, kommentierte Michael Schwarz, der Vorsitzende des Fuldaer GRÜNE-Stadtverbandes die OB-Kandidaten-Kür „fast auf den letzten Drücker“. Am Donnerstag, 08.01.2015 um 18 Uhr läuft die Frist für die Abgabe eines OB-Wahlvorschlags ab. Der späte Zeitpunkt der Wahlversammlung ist in erster Linie dem Umstand geschuldet, „dass es nicht ganz so einfach ist, eine geeignete Person zu finden, die zum einen tatsächlich in der Lage wäre, der Fuldaer Stadtverwaltung vorzustehen und diesen Job auch gerne übernehmen würde, als auch ihre beruflichen und sonstigen Verpflichtungen so organisieren kann, dass genügend Zeit und Kraft für diesen personenbezogenen Wahlkampf bleibt.“ Die Wahlversammlung fand in der GRÜNEN-Geschäftsstelle statt, in Vorahnung dessen, dass viele Wahlberechtigte die erste Jahreswoche für Urlaub oder Verwandtenbesuche geplant haben. Der Kandidat selber hat seinen Urlaub unterbrechen müssen und kam kurz vorher per Bahn angereist. Es wurde dann doch eher eng, weil sich einige MedienvertreterInnen und ParteifreundInnen aus dem Kreis Fulda dazugesellten. Der Wahlvorgang selber fand kurz und unspektakulär statt: 14 anwesende Wahlberechtigte stimmten für ihren Kreisvorstandssprecher Ralf Zwengel, eine oder einer enthielt sich der Stimme. „Ralf, du warst von Anfang an auch mein Wunschkandidat“, erklärte Michael Schwarz.

Vor der Wahl erklärte Ralf Zwengel, warum er sich letztlich doch zur Kandidatur entschlossen habe: „Ich kann es mit meiner Verantwortung als Vorstandssprecher und Mitglied der Fuldaer Stadtfraktion einfach nicht vereinbaren, dass die GRÜNE-Partei im bevorstehenden OB-Wahlkampf lediglich eine Zuschauerrolle innehaben würde. Andererseits bin ich normalerweise vier Wochentage bis in den Abend hinein in Frankfurt, wenn ich dort Abendveranstaltungen organisieren oder moderieren muss, komme ich erst nachts nach Fulda zurück. Solch ein personenbezogener Wahlkampf wäre unter diesen Umständen nicht zufriedenstellend leistbar. Ich habe daher mittlerweile mit meinen Vorgesetzten und KollegInnen abgeklärt, dass ich einige Zeit unbezahlten Urlaub nehmen kann.“

Außerdem fasste Zwengel seine geplanten Schwerpunkte kurz zusammen: „Unsere Innenstadt muss sich auch künftig abheben von den Einkaufszentren der Umgebung. Der ÖPNV muss einen höheren Stellenwert erhalten, damit Mobilität nachhaltig gewährleistet ist und klimaschonender wird. Für bezahlbaren Wohnraum für Studierende und Normalverdienende besonders in der Innenstadt muss die Stadt dringend mehr als bisher tun. Bezüglich der Stärkung der Wirtschaftskraft Fuldas setze ich insbesondere auf die weichen Standortfaktoren. Hier ansässige Unternehmen müssen gehalten werden. In den vergangenen Jahren haben einige europaweit agierende Betriebe ihren Firmensitz von Fulda in Großstädte verlegt. Unternehmen können hochqualifizierte Fachkräfte nur dann binden, wenn für diese auch das Umfeld stimmt. Dazu gehört nicht zuletzt eine Willkommenskultur für ausländische und eingebürgerte Mitbürgerinnen und Mitbürger. Die Zusammenarbeit von Stadt und Nachbargemeinden muss ausgebaut werden, damit unsere Region auch in Zukunft eine angemessene Infrastruktur und nachhaltige Lebensqualität bietet. Dazu gehört insbesondere auch der Ausbau einer auf erneuerbaren Ressourcen basierenden regionalen, klimaschonenden Energieversorgung, durch die auch die Wertschöpfung in der Region verbleibt und an der sich die Bürgerinnen und Bürger beteiligen können. Das interkommunale Gewerbegebiet und die angestrebte bessere Kooperation der Gemeinden in der Stadtregion in Fragen der Ansiedlung von Einzelhandel, Gewerbe und Industrie bilden dafür ebenfalls eine gute und vor allem ausbaufähige Grundlage. Unser Klinikum muss in kommunaler Trägerschaft sowie Garant einer guten, bezahlbaren und patientenorientierten Gesundheitsversorgung bleiben. Dafür setze ich mich auch im Aufsichtsrat ein.“

Ralf Zwengel ist 1961 in Heerlen/Niederlande (seine Mutter ist Niederländerin) geboren und in Geesthacht (Schleswig-Holstein) aufgewachsen. An der Freien Universität Berlin studierte er Politische Wissenschaft. 1980 Gründungsmitglied des GRÜNEN Ortsverbandes in Geesthacht. Seit 2002 arbeitet er als Bildungsreferent der Heinrich-Böll-Stiftung Hessen e. V. in Frankfurt am Main. Mit seiner Ehefrau Almut lebt er seit 2002 in Hessen, zuerst in Kassel und seit dem Sommer 2004 in Fulda. Seit 2011 ist er Stadtverordneter in Fulda, Mitglied im Haupt- und Finanzausschuss, in der Verbandsversammlung Abwasserverband Fulda und seit Ende 2014 im Klinikum-Aufsichtsrat. +++ fuldainfo


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5 Kommentare

  1. Dieses blöde Getue der GRÜNEN. Die CDU in Fulda kriegt ihren Wingenfeld mit großer Mehrheit durch und die Oppositionsparteien schwächen sich gegenseitig. Die Oppositionsparteien hätten sich mal abstimmen können, auf eine/einen gescheiten Kandidatin/en einigen können, dann hätte man mal gesehen, wie groß der Kreis der Wingenfeld-Nichtwähler tatsächlich sein kann. Wer hat denn jetzt noch Lust, wählen zu gehen?

  2. Gut ist dabei, dass die kandidierenden Parteien mal ihre Programm ausführlich vorstellen können. Aber regieren will die Opposition halt nicht. So bleibt es bei der bisherigen Schaumschlägerei. Ne, beim Schaum. Null Pepp!
    Dass die GRÜNEN mal so enden, hätte ich als Schon-Immer-Dabei-Grüne nie für möglich gehalten. Wie in Hessen schleichen sie sich die Freunde jetzt schon als Wahlhelfer an Schwiegermutterliebling WF an. Traurig. Sehr traurig. Aber damit sichern sie sich zum Dank ihre Pfründe. Mal hier mal da kann man die Schwarzen immer mal gebrauchen. Die Nähe zu den Herrschenden der Stadt ist eben doch wichtiger als der Wille zur Veränderung. Kapierst du das nicht, Ralf?

  3. Die Grünen standen vor der Wahl: für den Wechsel oder dagegen. Sie haben sich gegen den Wechsel entschieden. Ihr Wahlziel ist nur noch, die SPD zu schlagen. Aber es hat auch etwas gutes. Nun weiß jeder: Eine Stimme für Zwengel ist eine Stimme für ein weiter so!

    Übrigens haben sich die Grünen offenbar auch von dem Ziel Geschlechtergerechtigkeit verabschiedet. Schon bei den letzten Wahlen, sei es zum Bürgermeister/ zur Bürgermeisterin oder zum Stadtbaurat/ zur Stadtbaurätin, haben sie einen Mann unterstützt. Nun unterstützen sie Zwengel bzw. letztlich Wingenfeld.

    Mal sehen, ob Ihre Wählerinnen und Wähler das alles mitmachen...

  4. Ja. Die Grünen sind für Wingenfeld. Die SPD und die FDP und die CWE auch. Weshalb kann man nicht einen gem. Kandidaten finden? Damit der 1000 Jahre alte Filz endlich mal aufhört. Deshalb ist diese Show-Kandidatur auch nicht ernst zu nehmen. Sie sind in diesem schwarzen Nest wie keine andere Partei mit verstrickt. Sieheauch Wiesbaden. Da kann ich gleich daheim bleiben. SPORERS Allmachtstraeume, stärker als die SPD zu werden, sind nichts als das... Fukushima war mal. Gell.

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