
Frustrierend war der 2. Mai für manche Kunden der Raiffeisenbank Fuldaer Land in Haimbach. Zwar funktionierte das Abheben von Bargeld. Wer aber seine Kontoauszüge am Automaten ziehen wollte, erlebte eine Enttäuschung. Nach mehreren Fehlversuchen entdeckten sie den Hinweis auf einem Blatt Papier. „Wir schalten die Druckfunktion für Kontoauszüge ab dem 1. Mai 2025 ab“, stand darauf.
Es war ein knapper Hinweis mit dem Verweis auf die Möglichkeit, sein Konto online zu verwalten. „Damit überraschte die Raiffeisenbank viele Kunden unangenehm. Das ist alles andere als freundlich zu den Kunden“, sagte H.-J. Tritschler. Er ist Kommunalpolitiker der SPD aus Fulda-West. Deswegen hat er kein Verständnis dafür.
Warum das Ausdrucken der Kontoauszüge gestoppt wurde, ist unklar. Technische Schwierigkeiten beim Drucken gab es in der Vergangenheit. Wäre das der Grund, wäre es peinlich. Denn technische Probleme sind lösbar. Falls wirtschaftliche Gründe dazu führten, wäre das nicht hinnehmbar.
Genossenschaftsbanken wie die Raiffeisenbank haben mehr Ziele als reine Wirtschaftsbetriebe. Soziale und gesellschaftliche Verantwortung gehört zu ihren Werten. Tritschler denkt, dass die Bank gegen dieses Prinzip verstößt, wenn Kostengründe für das Abschalten verantwortlich wären.
Sicher geht der Trend zum Onlinebanking. Das gilt besonders für junge Menschen. Trotzdem darf man ältere Menschen nicht zu solchen Lösungen zwingen. Es muss möglich bleiben, Konten auf klassische Weise zu führen. Dazu gehört auch der gedruckte Kontoauszug. Diese Möglichkeit sollte parallel zum Onlinebanking bestehen, heißt es in einer Mitteilung. „Gerade eine Genossenschaftsbank sollte dies anbieten. Darum hofft der SPD-Ortsverein Fulda-West auf eine Änderung der Entscheidung!“
Stellungnahme zur Abschaltung der Kontoauszugsdrucker
Die Entscheidung, die Druckerfunktion an unseren Kontoauszugsautomaten abzuschalten, wurde auf Grundlage des veränderten Nutzungsverhaltens unserer Kundinnen und Kunden getroffen, heißt es in einer Stellungsnahme gegenüber fuldainfo.de. Inzwischen greifen rund 60 Prozent der Kontoinhaberinnen und -inhaber über das Onlinebanking digital auf ihre Kontoauszüge zu, etwa 20 Prozent erhalten diese per Post. Die Nutzung der Kontoauszugsdrucker ist in den vergangenen fünf Jahren deutlich zurückgegangen. Diese Entwicklung lässt sich nicht nur bei uns, sondern bei nahezu allen Banken beobachten.
Parallel dazu haben zahlreiche Hersteller die Produktion von Kontoauszugsdruckern sowie Konto-Service-Terminals eingestellt und kündigen zunehmend auch den Wartungsservice. Damit verbunden ist auch eine zunehmende Abhängigkeit von veralteter Technik, deren langfristige Einsatzfähigkeit nicht mehr gewährleistet werden kann.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist das Thema Nachhaltigkeit. Das in den Druckern verwendete Thermopapier ist nicht nur schwer recycelbar, sondern auch gesundheitlich bedenklich. In diesem Zusammenhang haben wir ein internes Projekt zur Förderung der Digitalisierung und Nachhaltigkeit gestartet. Ziel ist die schrittweise Umsetzung der „papierlosen Filiale“, bei der Servicequalität und Umweltbewusstsein Hand in Hand gehen.
Die Reaktionen unserer Kunden auf die Umstellung waren überwiegend verständnisvoll. Viele nutzen bereits digitale Angebote oder den Postversand. Bei Rückfragen suchen wir das persönliche Gespräch, um individuelle Lösungen aufzuzeigen und Unterstützung beim Umstieg zu bieten.
Als Raiffeisenbank liegt uns die regionale Versorgung unserer Kundinnen und Kunden besonders am Herzen. Im Mittelpunkt steht weiterhin die persönliche Beratung in allen finanziellen Angelegenheiten. Unser Ziel bleibt es, unsere Bank nachhaltig, innovativ und zukunftsorientiert aufzustellen – zum Wohle unserer Kunden und der Region. +++
Schon sehr arm, das geht eher aus Wirtschaftlichen Gründen, die wollen kosten durchs online Banking sparen.