Raiffeisen Waren wird Projekt in Böckels überdenken

Kein Beschluss in der nächsten Sitzung

Bild: symbolisch

In der nächsten Sitzung des Ausschusses für Bauwesen, Umwelt, Landwirtschaft und Infrastruktur am 17. Februar 2021 wird es keinen Aufstellungsbeschluss für eine mögliche Getreidesilo-Anlage in Böckels geben. Darum hat die Raiffeisen Waren GmbH gebeten, heißt es in einer Mitteilung. Das Unternehmen möchte das Projekt zunächst noch einmal überdenken. In der vorherigen Sitzung des Ausschusses am 20. Januar 2021 hatten 50 Anwohner aus Böckels, Rex und Margretenhaun ihren Unmut gegen das Vorhaben geäußert, obwohl das baurechtliche Verfahren dafür noch gar nicht begonnen hatte. Der Ausschuss hatte seine Entscheidung deshalb vertagt, um den Fraktionen mehr Zeit zum Beraten zu geben.

In der kommenden Sitzung am 17. Februar hätte ein Aufstellungsbeschluss gefasst werden und damit das Verfahren in Gang gesetzt werden sollen. Aber die Raiffeisen Waren GmbH hat die Gemeinde nun darum gebeten, von einem Beschluss vorerst abzusehen. „In der Sitzung am 20. Januar haben wir festgestellt, dass die Bevölkerung unserem Bauvorhaben gegenüber große Bedenken hatte. Daher werden wir unser Bauvorhaben in der vorgestellten Version überdenken und neu überarbeiten“, erklärt Frank Gollbach, Regionalleiter Agrar Fulda-Werra der Raiffeisen GmbH. Zudem sollen alle Alternativen, also auch ein anderer Standort als Böckels, sondiert werden. Gollbach versichert: „Wir haben die Sorgen und Ängste der Bevölkerung wahrgenommen und werden diese für unsere weiteren Planungen berücksichtigen.“

Bürgermeister Carsten Froß hält das für den richtigen Schritt: „Das Projekt in seiner derzeitigen Form ist für Böckels eine Nummer zu groß. Der Ortsteil ist bereits jetzt einer hohen Verkehrsbelastung ausgesetzt, die dann noch zunehmen würde.“ Er appelliert überdies daran, die Diskussion um das Projekt zu versachlichen: „Alle beteiligten Parteien müssten die Chance haben, fair behandelt zu werden. Anwohner, Landwirte, Investoren und Politik sollten gemeinsam eine Lösung suchen.“ Genau deshalb sei es richtig, dass die Raiffeisen sich jetzt mehr Zeit nimmt. „Wir als Gemeinde bleiben in dieser Zeit Ansprechpartner für alle Beteiligten.“ +++