Projekt „Gesundheit in Szene setzen“ ins Leben gerufen

Mit Theaterpädagogik die Inklusion im Landkreis Fulda fördern

Studentisches Kooperationsprojekt zwischen der Hochschule Fulda, DRK Fulda und Grümel gGmbH

Hilders. Das Potenzial von Theater als Forum zum interkulturellen Austausch und zur gesundheitsfördernden Inklusion von Geflüchteten im Landkreis Fulda wurde bislang wissenschaftlich wenig beleuchtet. Grund genug, für eine Gruppe von 15 Studierenden des Bachelor Studienganges „Gesundheitsförderung“ an der Hochschule Fulda gemeinsam mit dem Deutschen Roten Kreuz Fulda und der Grümel gGmbH, in der Gemeinschaftsunterkunft „Michaelshof“ im Hilderser Ortsteil Unterbernhards im Landkreis Fulda das Projekt „Gesundheit in Szene setzen“ ins Leben zu rufen.

„Die abgeschiedene Lage des Michaelshofes ist für Integrationszwecke herausfordernd, deshalb ist es wichtig, Projekte dieser Art – gerade deshalb hier zu verorten. Die Ausdrucksform des Theaters bietet darüber hinaus die Möglichkeit, Sprachbarrieren zu überwinden, um so die interkulturelle Diversität aber eben auch Gemeinsamkeiten mit Hilfe von Körpersprache und Gefühlen herauszuarbeiten“, weiß Projektleiterin und Mitarbeiterin des Fachbereiches „Pflege und Gesundheit“ an der Hochschule Fulda Annika Salzmann.

In den vergangenen drei Monaten war die Projektgruppe regelmäßig auf dem Michaelshof, um mit seinen Bewohnern mittels theaterpädagogischen Techniken kreativ sowie interaktiv zu werden, zu Gast. So konnten am vergangenen Sonntag einige der im Projektverlauf erarbeiteten – aber auch spontan improvisierten Szenen collageartig aufgeführt werden. Im Fokus der Darstellung standen Themen, die den Alltag der Geflüchteten bestimmen und Einfluss auf die Gesundheit nehmen. Ein inszeniertes Telefongespräch, welches die Schwierigkeiten bei der Wohnungssuche verdeutlichte oder die Darbietung eines im Alkoholrausch mit sich selbst hadernden Asylbewerbers, hin- und hergerissen von dem Schmerz durch den Verlust naher Angehöriger einerseits und der Hoffnung auf ein gutes Leben in Deutschland andererseits, boten dem breiten Publikum viel Raum für Interpretationen, Mitgefühl sowie Anknüpfungspunkte für den weiteren Austausch.

In den folgenden Wochen werden sich die Studierenden mit der Frage beschäftigen, wie sich ein Laientheaterprojekt mit Zuwanderern zu einer nachhaltigen Initiative zur Inklusion auf kommunaler Ebene im Landkreis Fulda etablieren lässt. Dabei sind sie so optimistisch wie unsere Kanzlerin: „Inklusion und Gesundheitsförderung durch Theater? Wir schaffen das!“ +++ PM