Priorisierung für Johnson-&-Johnson-Impfstoff wird aufgehoben

Zahl der Corona-Impfungen in Deutschland steigt auf 27,29 Millionen

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU)

Der Corona-Impfstoff von Johnson & Johnson soll künftig für alle freigegeben werden. Darauf habe er sich mit seinen Länderkollegen geeinigt, teilte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) am Montag mit. Die Priorisierung für das Mittel soll demnach „wie bei Astrazeneca“ aufgehoben werden. Nach ärztlicher Aufklärung und individueller Entscheidung gebe man damit allen die Möglichkeit, mit dem Impfstoff von Johnson & Johnson geimpft zu werden. Bei Astrazeneca gilt die Freigabe in der Regel in den Arztpraxen, aber nicht in den Impfzentren.

Generell wird J&J in Deutschland künftig aber vor allem für Personen ab 60 Jahren empfohlen. Jüngere sollen den Wirkstoff nach ärztlicher Beratung dennoch weiterhin erhalten dürfen. Mit der Entscheidung war gerechnet worden: Bereits am Freitag hatte es entsprechende Medienberichte gegeben. Bei Johnson & Johnson waren in einzelnen Fällen Blutgerinnsel nach einer Impfung beobachtet worden. Die USA hatten die Impfungen deswegen sogar vorübergehend ausgesetzt. In der EU ist der Impfstoff, der auch unter dem Namen der Tochtergesellschaft Janssen bekannt ist, bereits seit März zugelassen, lange hatte es aber keine Lieferung gegeben. Die Bundesländer verwenden J&J bisher extrem zurückhaltend. Stand Montagmorgen wurden erst 19.869 Einheiten verspritzt, der Rest wird gehortet.

Zahl der Corona-Impfungen in Deutschland steigt auf 27,29 Millionen

Am Tag 134 nach Beginn der europaweiten Corona-Impfkampagne ist die Zahl der erstmals verabreichten Dosen in Deutschland auf 27,29 Millionen angestiegen. Das zeigen Daten des Robert-Koch-Instituts (RKI). Gegenüber den am Samstag im Laufe des Tages bekannt gewordenen Daten stieg die Zahl der Impflinge um 431.682 an. An Sonntagen meldet das RKI keine neuen Zahlen. Die bundesweite Impfquote (ohne Zweitimpfungen) stieg auf 32,80 Prozent der Bevölkerung. In den letzten sieben Tagen wurden täglich durchschnittlich 541.000 Menschen erstmalig gegen das Coronavirus geimpft. Wenn es in dem Tempo weiterginge und auch die aktuelle Zahl der täglichen Neuinfektionen gleichbliebe, hätten im Juni 2021 etwa 60 Prozent der Bevölkerung einen Impfschutz – oder die Infektion durchgemacht. +++