Preis für Vielfalt und Teilhabe verliehen

Im Marmorsaal des Fuldaer Stadtschlosses sind am Montag die Gewinnerinnen und Gewinner des diesjährigen Preises für Vielfalt und Teilhabe der Stadt Fulda geehrt worden. Der mit insgesamt 3000 Euro dotierte Preis wurde – wie in den Vorjahren – auf mehrere Preisträger verteilt. Den ersten Preis erhielt der Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) Fulda für die ehrenamtlich begleitete Freizeitgruppe „Frauenzeit“. Der zweite Preis ging an ein Projekt des Malteser Hilfsdienstes, der dritte an die Selbsthilfegruppe Burnout Fulda.

Fuldas Bürgermeister und Sozialdezernent Dag Wehner erinnerte bei der Preisverleihung an die Entstehung des Preises, der vor drei Jahren aus der Zusammenlegung des Integrations- und des Inklusionspreises hervorgegangen war. Dies sei ein bewusstes Signal gewesen, dass Chancengerechtigkeit nicht nur bestimmte Gruppen betreffe, sondern die gesamte Stadtgesellschaft. Seit Einführung der verschiedenen Preise seien insgesamt 38 Persönlichkeiten, Vereine, Initiativen und Organisationen ausgezeichnet worden, die sich für Integration, Inklusion, Beteiligung und Gleichberechtigung engagiert haben – häufig über viele Jahre, meist ehrenamtlich und stets mit großem Einsatz. „Heute kommen drei weitere Projekte hinzu, die diesen Preis in besonderer Weise verdient haben“, betonte Wehner.

Das diesjährige Motto stellte die mentale Gesundheit in den Mittelpunkt – ein Thema, das lange tabuisiert worden sei, Menschen belaste, isoliere oder stigmatisiere und dennoch viele betreffe. Die prämierten Projekte zeigten Wege aus dieser Stille, sagte Wehner: durch Begegnung, Unterstützung und Gemeinschaft. Sein Dank richtete sich zudem an alle Institutionen, Vereine und Gruppen, für deren Projekte Vorschläge eingereicht worden waren.

Der erste Preis mit 1500 Euro ging an die Freizeitgruppe „Frauenzeit“ des Sozialdienstes katholischer Frauen. Sie bietet einen geschützten Raum für Frauen, die sexualisierte, häusliche oder andere traumatische Gewalterfahrungen gemacht haben. Entstanden aus dem Wunsch nach Zugehörigkeit und solidarischer Unterstützung, verfolgt die Gruppe das Ziel, die mentale Gesundheit durch Begegnung, Entlastung und Empowerment zu stärken, Isolation und Stigmatisierung abzubauen sowie Teilhabe und Resilienz zu fördern. Die monatlichen Treffen umfassen niedrigschwellige Angebote wie Picknicks, kreatives Gestalten oder gemeinsames Kaffeetrinken.

Der zweite Preis in Höhe von 1000 Euro wurde dem Malteser Hilfsdienst für das Projekt „Gemeinsam nicht einsam – begegnen. mitmachen. Dazugehören.“ verliehen. Das Angebot bringt Menschen zusammen, stärkt das soziale Miteinander, fördert kreative Teilhabe und wirkt Einsamkeit entgegen. Es richtet sich an Menschen, die von Einsamkeit betroffen sind und Gemeinschaft suchen – unabhängig von Alter, Gesundheitszustand oder Herkunft. Der wöchentliche Treff ist inklusiv, kulturoffen und generationenverbindend; angeboten werden gemeinsame Spiele, Filmnachmittage, Ausflüge sowie kreative Aktivitäten wie Basteln, Malen oder Nähen.

Den dritten Preis mit 500 Euro erhielt die Selbsthilfegruppe Burnout Fulda, die seit 13 Jahren besteht und ehrenamtlich von Stefan Schreiner geleitet wird. Die Gruppe bietet Betroffenen Raum für Austausch, Unterstützung und gegenseitiges Verständnis, um die persönliche Situation zu verbessern und neue Perspektiven zu entwickeln. Sie richtet sich an Menschen, die unter den psychischen Belastungen eines Burnouts leiden oder sich erschöpft fühlen – auch ohne ärztliche Diagnose. Die Treffen finden alle zwei Wochen statt und werden von den Teilnehmenden selbst organisiert. Inhalte sind der Austausch über Belastungen, das Erlernen von Bewältigungsstrategien, Informationen über fachgerechte Hilfsangebote, der Einsatz für Entstigmatisierung sowie Vorträge. +++


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