Präsident der Privatbanken wünscht sich europäische Bankenchampions

Für grenzüberschreitende Bankenfusionen ausgesprochen

Der Präsident des Bundesverbands deutscher Banken (BdB), Hans-Walter Peters, spricht sich für grenzüberschreitende Bankenfusionen aus. „Daran führt aus meiner Sicht kein Weg vorbei“, sagte Peters, der auch Chef der Privatbank Berenberg ist, dem „Handelsblatt“. Viele europäische Großbanken hätten in den vergangenen zwölf Monaten rund ein Viertel ihres Marktwertes verloren. „Da müssen bei allen die Warnleuchten angehen“, so Peters. Europäische Banken-Champions seien „auf jeden Fall etwas Positives“. Die US-Banken seien mittlerweile so stark, dass die europäischen Institute bei manchen Transaktionen gar nicht mehr gefragt würden. Auf die Frage nach dem Standort solcher europäischen Großbanken sagte er: „Natürlich würde ich mir wünschen, dass ein solcher Champion in Deutschland beheimatet ist. Wir haben in Europa aber genügend geeignete Standorte, darum mache ich mir keine Sorgen.“ Die Gefahr, dass die Deutsche Bank von einer US-Großbank geschluckt werden könnte, sieht Peters indes nicht: „Die US-Institute können aus eigener Kraft viel besser wachsen“, sagte er. Mit Blick auf den Brexit sprach sich Peters gegen weitere Verschiebungen des Austritts der Briten aus der Europäischen Union aus. Aktuell ist als spätestes Austrittsdatum der 31. Oktober 2019 vorgesehen. „Es gibt Fristen, die vereinbart worden sind. Und wenn die Briten bis dahin nicht liefern können, sollte man auch sagen, ihr habt nicht geliefert, also können wir auch nicht weitermachen“, sagte er. „In dem Fall wäre ein harter Brexit das kleinere Übel“, so Peters. Ein harter Brexit wäre zwar in vielerlei Hinsicht eine Katastrophe. „Aber Europa darf einfach auch nicht zulassen, dass sich dieser Austrittsprozess ewig hinzieht“, so der BdB-Präsident. +++