Polizei: Keine Leichen am Richtsberg – Falschmeldung im Netz

Horrorfalschmeldung

Marburg. Seit Montag, 12. Juni kursiert unter der Überschrift „7 Leichen am Richtsberg“ ein Beitrag im Netz, der einer offiziellen Pressemeldung ähnelt, jedoch jeglicher Grundlage entbehrt und von vorne bis hinten absolut frei erfunden ist. „Mehr als die Überschrift von dieser unglaublichen Horrorfalschmeldung will ich gar nicht zitieren!“, so ein Pressesprecher der Polizei. Man habe mittlerweile die Staatsanwaltschaft Marburg um Prüfung rechtlicher Schritte gebeten.

Inzwischen klickte schon eine sechsstellige Zahl von Menschen auf den Beitrag. Viele nahmen diese Schreckensnachricht für bare Münze, waren verängstigt und verunsichert, kommentierten entsprechend und leiteten die Nachricht, leider ohne an offizieller Stelle zuvor mal rück zu versichern, weiter. „Mit solchen Meldungen werden Menschen einfach nur in völlig unsinniger Weise verängstigt und beunruhigt.“ Um derartige Auswüchse und Folgen zu vermeiden, bittet die Polizei darum, sich vor der Weiterverbreitung von solchen oder gleichartigen Nachrichten seriöser Informationsquellen, wie z.B. der Polizei direkt zu bedienen. Auch eine vorherige Recherche im Internet über den Verbreiter der Nachricht bringt wichtige Informationen.

In diesem Fall nämlich stammt die Nachricht von einem Portal, auf dem jeder seine eigenen Fake News kreieren und generieren kann, um mit absolut echt aussehenden, jedoch völlig fiktiven Meldungen bewusst zu täuschen. Das Aussehen der Fake News ähnelt tatsächlichen Internetseiten oder Blog-Einträgen mit Titelbild und Überschrift. Alles ist zur Verbreitung im Netz gedacht und steht in dem Internetportal unter dem Motto: „Erstelle deinen Witz in wenigen Sekunden“ „Erfinde deine eigenen Fake News und lege alle deine Freunde rein! Du kannst deine erfundenen Nachrichten auf Facebook und anderen sozialen Netzwerken teilen. Worauf wartest du noch? Lass den Spaß beginnen!“

Trotz des Hinweises, dass sich jeder Verfasser, sofern sein Beitrag z.B. die öffentliche Ordnung beeinträchtigt, mit strafrechtlicher Verfolgung rechnen muss, kam es zu diesem Beitrag, der weder lustig noch spaßig ist. „Hier ist die Grenze deutlich überschritten!“, so die Polizei. +++