Pipa zum Fall der Geislitzer Hausärztin Dr. Ulrike Schröder-Schwarz

Landrat Erich Pipa †

Gelnhausen. Für Landrat Erich Pipa (SPD) geht die aktuelle Darstellung der Kassenärztlichen Vereinigung Hessen – im Fall der Geislitzer Hausärztin Dr. Ulrike Schröder-Schwarz – völlig am Thema vorbei. In der Berichterstattung werde die Situation der rund 800 Patienten komplett außer Acht gelassen und wesentliche Fakten ausgeblendet. „Bereits seit Frühjahr 2014 gab es Gespräche, um für alle Beteiligten eine konstruktive Lösung zu finden“, berichtet Pipa.

Dabei sollte ein Kompromiss entwickelt werden, wie die Ärztin die Forderungen begleichen und dennoch weiter praktizieren kann. Vor diesem Hintergrund gab es einen intensiven Schriftwechsel mit dem Vorstandsvorsitzenden der KV, Frank Dastych. Dann folgte am 20. Januar dieses Jahres ein erstes Gespräch im Landratsamt. Wie Pipa mitteilt, wurden dabei sehr konkrete Punkte für einen möglichen Kompromiss definiert. Parallel wurde bereits eine Rückzahlungsvereinbarung für einen Teil der Forderungen umgesetzt. Am 3. März gab es dazu ein weiteres Vier-Augen-Gespräch.

Schon drei Wochen später trafen Pipa und Dastych erneut zusammen, um gemeinsam mit der Ärztin und ihrem beauftragten Rechtsanwalt, die konkreten Schritte zu vereinbaren. „Dabei kamen von der Kassenärztlichen Vereinigung die Vorschläge zu einer Abrechnungsberatung, um künftig die bisher nicht erfassten Leistungen geltend zu machen“, berichte der Landrat. Darüber hinaus wurde eine verringerte Tilgungsrate angeboten sowie die Prüfung eines Vergleiches auch außerhalb des Sozialgerichts. Nach diesem konstruktiven und vertrauensvollen Gespräch folgte sieben Wochen lang Funkstille, bis nach mehrmaliger Nachfrage dann aus dem Vorstandssekretariat der KV eine sehr knappe Auskunft im Landratsamt einging. Persönlich war Frank Dastych für den Landrat in dieser Zeit nicht zu erreichen.

„Wir haben sehr viel Zeit investiert, um hier etwas im Sinne der Patienten zu erreichen, doch das Ergebnis ist eine große Ernüchterung“, fasst Pipa die neue Situation zusammen. Ganz offensichtlich habe sich die KV hier zu weit aus dem Fenster gelehnt und stehe nun nicht mehr zu dem eigenen Kompromiss. Mit dieser Entwicklung sei jede Chance auf eine tragfähige und sinnvolle Lösung vertan. Allerdings stehe die Frage im Raum, warum sich der Vorstandsvorsitzende Frank Dastych in diesem „angeblichen Betrugsfall“ überhaupt engagiert habe. Außerdem müsse die KV nun klären, wie sie den Auftrag der ärztlichen Versorgung in Geislitz sicherstellen werde.  +++ fuldainfo

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