Das aktuelle Jahr ist ein Jahr der Massenaufkommen von gefährlichen Giftpilzen. Daher warnen Pilzberater die Öffentlichkeit vor der Gefahr schwerster Vergiftungen. Der Pilzsachverständige Lukas Larbig vom Pilzverein Fulda erklärt, er habe in den Wäldern der Rhön bereits hunderte Fruchtkörper des Grünen Knollenblätterpilzes gesichtet: „Ich kann mich an kein Jahr mit derartigen Massenaufkommen der Giftpilze erinnern.“
Auch Kliniken und Privatpersonen hätten sich in der noch jungen Pilzsaison bereits ungewöhnlich häufig wegen Vergiftungsfällen bei ihm gemeldet. Amanita phalloides, der Grüne Knollenblätterpilz, im Englischen Death Cap, also Todeshaube genannt, sei der giftigste Pilz unserer Breiten. Er sei für etwa 90 Prozent aller tödlich verlaufenden Pilzvergiftungen verantwortlich. Dabei stellten sich erste Symptome der Vergiftung mit Knollenblätterpilzen erst relativ spät nach der Henkersmahlzeit ein. Bis zu zwölf Stunden, in Ausnahmefällen auch deutlich länger, dauere es, bis sich erste Symptome bemerkbar machten und nach gastrointestinalen Beschwerden stelle sich auch wieder eine Phase der weitgehenden Beschwerdefreiheit ein. „Während dieser trügerischen Stille gehen jedoch die Leberzellen unter“, so Larbig.
Die Vergiftung ende im Leberkoma. Der Pilzverein Fulda e.V. bietet der Öffentlichkeit zur Verhütung von Pilzvergiftungen kostenlose Pilzberatung an. Mindestens bis Ende Oktober werden an allen Sonntagen ab 17 Uhr Pilzberater im Umweltzentrum kostenlos über Speise- und Giftpilze beraten. Der Verein ist zur Finanzierung seiner Arbeit auf Spenden angewiesen. +++ pm