Pilotenvereinigung nimmt Germanwings gegen CDU-Kritik in Schutz

Flugzeug

Frankfurt/Main. Die Pilotenvereinigung Cockpit hat die Fluggesellschaft Germanwings gegen Kritik aus der CDU im Zusammenhang mit dem Airbus-Absturz in Frankreich in Schutz genommen. „Die Vereinigung Cockpit erachtet das Recht auf freie Meinungsäußerung als ein sehr hohes Gut in einer Demokratie, jedoch sollte man sich als Person des öffentlichen Lebens auch über die Wirkung von Worten in einer solchen Zeit bewusst sein“, sagte Cockpit-Sprecher Jörg Handwerg dem „Handelsblatt“.

Aussagen, wie die des CDU-Bundestagsabgeordneten Karl-Georg Wellmann, „die objektiv nicht nachvollziehbar und darüber hinaus ohne fachliche Relevanz sind, sind in einer solchen Zeit deplatziert“. Wellmann hatte am Dienstagabend in einem inzwischen wieder gelöschten Kommentar auf seiner Facebook-Seite geschrieben: „Vor Germanwings kann man nur noch warnen. Überalterte Maschinen und miserabler Service.Mit denen werde ich nicht mehr fliegen.“

In einem weiteren Posting verteidigte er dem Bericht zufolge seine Aussage: „Da helfen die LH-Lobbyisten nicht weiter: Entweder war es ein Pilotenfehler, oder ein technisches Versagen. Beides für die auf dem Abstieg befindliche Fluggesellschaft katastrophal. Mich bewegen die vielen toten Kinder. Für kaltschnäuzige Kommentare, was für eine tolle Fluglinie das ist, fehlt mir jedes Verständnis.“

Ein Pilot bei Germanwings-Absturz angeblich ausgesperrt

Die New York Times verbreitet seit dem Mittwochabend (Ortszeit) einen Bericht, wonach beim Absturz der Germanwings-Maschine angeblich einer der beiden Piloten aus dem Cockpit ausgesperrt gewesen sein soll. Die Zeitung beruft sich auf einen ungenannten Ermittler, der angibt, auf dem Stimmenrekorder sei zu hören, wie einer der Piloten erst behutsam und später lautstark an die Cockpittür klopft, während von der anderen Seite die ganze Zeit über keinerlei Antwort zu hören ist. Später ist angeblich hörbar, wie der ausgesperrte Pilot vergeblich versucht, die Tür aufzubrechen. Eine Bestätigung für den Bericht war zunächst nicht zu erhalten.

Germanwings-Pilot nennt Unglücksmaschine „einen unserer am häufigsten gegroundeten Flieger“

Die 24 Jahre alte Airbus-Unglücksmaschine von Germanwings sei „einer unserer am häufigsten gegroundeten Flieger“ gewesen. Das sagte ein Germanwings-Pilot der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung. Gegroundet bedeutet, dass ein Flugzeug wegen schwerer Störungen am Boden bleiben muss. Bei den Germanwings-Piloten sei der Jet „entsprechend unbeliebt“ gewesen, so der Flugzeugführer. +++ fuldainfo