Pflegeversicherung 2018 mit Defizit von 3,5 Milliarden Euro

Die Pflege in Deutschland sei unterfinanziert

Die Pflegeversicherung hat im vergangenen Jahr mit einem Defizit von rund 3,5 Milliarden Euro abgeschlossen. Das geht aus der Antwort des Bundesgesundheitsministeriums auf eine Anfrage der Linken-Bundestagsabgeordneten Sabine Zimmermann hervor, über die die Zeitungen des „Redaktionsnetzwerks Deutschland“ berichten. Ende 2018 sei die Finanzreserve auf etwa 3,37 Milliarden Euro geschrumpft, was 1,02 Monatsausgaben entspreche. Ende 2017 hätte die Pflegeversicherung noch eine Rücklage von rund 6,9 Milliarden Euro gehabt, heißt es in der Antwort des Gesundheitsministeriums. Der Beitragssatz zur Pflegeversicherung war zu Jahresbeginn um 0,5 Prozentpunkte erhöht worden. Nach Schätzung der Bundesregierung führt dies zu jährlichen Mehreinnahmen von 7,6 Milliarden Euro. Das Gesundheitsministerium geht davon aus, dass damit bis 2022 keine weitere Erhöhung des Beitragssatzes erforderlich ist. Zimmermann sagte, die Pflege in Deutschland sei unterfinanziert. „Dies zeigt sich in hohen Eigenanteilen der Versicherten, da von vorneherein nur ein Teil der Kosten übernommen wird“, sagte Zimmermann den Zeitungen des „Redaktionsnetzwerks Deutschland“. Viele Menschen könnten dies nicht bezahlen und müssten Hilfe zur Pflege beantragen. +++