Petersberg: Wasserverlust auf bisher niedrigstem Stand

Positive Bilanz der Gemeindewerke

Stolz auf die Wasserbilanz: Bürgermeisterin Claudia Brandes mit Manuel Schäfer (rechts) und Wasserwart Christian Sachs. Foto: Sebastian Kircher

Der Wasserverlust in Petersberg bleibt niedrig: Nur ein Bruchteil des geförderten Wassers kommt nicht bei den Verbrauchern an. Das ist einer konsequenten Optimierung in den vergangenen Jahren zu verdanken. Auch der Einsatz der smarten Wasserzählertechnik macht sich zunehmend bezahlt.

Wasserverlust bedeutet, dass das Wasser, das an den Quellen und Brunnen gefördert wird, letztlich nicht in Gänze bei den Verbrauchern ankommt. Gründe dafür sind Schäden an den Rohren, die oftmals zu spät bemerkt werden. „Unser Rohrnetz ist 214 Kilometer lang. Da kann es leider immer wieder zu Rohrbrüchen kommen. Wir müssen bis zu 50 Mal im Jahr ausrücken, um die Lecks zu reparieren“, erklärt Manuel Schäfer, technischer Betriebsleiter der Gemeindewerke Petersberg. Wasserverlust stellt ein großes Problem dar: Denn einerseits können die Gemeindewerke Wasser, das verloren gegangen ist, nicht verkaufen, und andererseits musste dennoch die Energie aufgewendet werden, um es überhaupt erst zu fördern, aufzubereiten und zu verteilen.

„Unsere Fachleute haben unsere Wasserversorgungsanlagen im Griff, die Wasserverluste bewegen sich dauerhaft auf einem Minimum, dieses ist nicht selbstverständlich“, verdeutlicht Bürgermeisterin Claudia Brandes und nennt Zahlen: Im Jahr 2018 wurden rund 950.000 Kubikmeter aus den Petersberger Quellen und Brunnen gefördert, 180.000 Kubikmeter davon gingen auf dem Weg zu den Haushalten jedoch verloren – das entsprach fast 20 Prozent der Fördermenge. Um diese massiven Verluste zu verhindern, sind sowohl Prozesse als auch die Personalsituation optimiert worden. So ist unter anderem die Kontrolle in den vergangenen Jahren stark erhöht worden. Das Netz wird täglich mittels Fernwirktechnik überprüft und ausgewertet, hinzu kommen eine monatliche Kontrolle durch örtliche Begehung und Dokumentation der Wasserwerksanlagen sowie eine regelmäßige Auswertung aller Daten und eine Zusammenstellung der Wasserstatistik.

Der Wasserverlust konnte in den Jahren nach 2018 deutlich eingedämmt werden. Vergangenes Jahr betrug er nur noch 6,0 Prozent – so gering wie noch nie zuvor. Insgesamt wurden 800.125 Kubikmeter gefördert, der Wasserverlust betrug 48.264 Kubikmeter. Das bedeutet eine Ersparnis von mehr als 195.000 Euro im Vergleich zu 2018, da weniger Wasser zugekauft und weniger Energie aufgebracht werden musste.

Die Wasserbilanz bringt weitere Erkenntnisse zutage: Die Gemeindewerke verkaufen immer weniger Wasser – und das, obwohl die vergangenen Sommer meist heiß und trocken waren. Dieser Trend geht auf den Einsatz smarter Wasserzähler zurück. Da es sich bei den eingesetzten Zählern um intelligente Zähler handelt, können diese bestimmte Zustände des Wasserverbrauchs feststellen und setzen eine Meldung darüber ab. So erkennen die Zähler, ob sie unerlaubt ausgebaut wurden, ob sie verbotenerweise verkehrtherum eingebaut wurden, aber auch, was den Gemeindewerken am wichtigsten ist, ob eine Leckage in der privaten Hausinstallation vorliegt. Die Mitarbeiter gehen diesen Meldungen nach und schreiben die betroffenen Haushalte an. In den meisten Fällen sind diese Leckagemeldungen auf nicht abgestellte Wasserverbraucher im Haus zurückzuführen, etwa ein laufender Spülkasten der Toilette, ein tropfender Wasserhahn, tropfende Außenzapfstellen oder ähnliches. Ist dies nicht der Fall, kann auch eine Leckage in der Hausinstallation der Grund sein.

Diese angewandte Technik leistet einen aktiven Beitrag zum sparsamen Umgang mit der lebenswichtigen Ressource Trinkwasser. Nebenbei wird dadurch der Geldbeutel der betroffenen Haushalte geschont, da am Jahresende diese unnötigen Kosten nicht zu Buche schlagen. Auch ist diese Vorgehensweise energieeffizient, da jeder Liter, welcher nicht unnötig wegfließt, auch nicht aufwendig zu Trinkwasser aufbereitet werden muss. So konnten seit dem Einsatz der modernen Zähler im Jahr 2018 rund 25.000 Kubikmeter Wasser im Vergleich zu 2023 bei den Verbrauchern eingespart werden. +++ pm

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