Petersberg: FDP kritisiert „Kalkulation der Friedhofsgebühren“

Rathaus Petersberg

In der letzten Sitzung der Gemeindevertretung Petersberg hat sich Professor Stegmann (FDP) sehr ausführlich zum Thema „Friedhofsgebühren“ geäußert. „Die Gemeindeverwaltung hat zur Kalkulation der neuen Friedhof-Gebühren ein externes Beratungs-Unternehmen beauftragt – dies verursachte entsprechenden Kosten für die Gemeinde Petersberg“, führte er aus.

Er frage sich, ob die Verwaltung nicht selbst in der Lage sei, eine solche, relativ einfache Kalkulation zu leisten, zumal die Verwaltung über erfahrene und kompetente Mitarbeiter verfüge – und den Stellenplan in den vergangenen Jahren regelmäßig erhöht habe. Weiter kritisierte die FDP-Fraktion, dass ein „Werkstudent“ das von der Verwaltung angeforderte Gutachten allein ge- und unterschrieben habe: „Wieso akzeptiert (und bezahlt!) die Verwaltung ein von einem Studenten erstelltes Gutachten und setzt dann noch nicht einmal die dort genannten Vorschläge um?“, fragt Stegmann.

Wie die CDU-Fraktion Petersberg auf fuldainfo.de-Nachfrage mitteilte, seien zunächst einmal die Kalkulation der Gebühren in der Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses durch zwei Mitarbeiter der Firma, die die Gebühren kalkuliert hatten, ausführlich dargelegt worden. Zwei Mitarbeiter der Friedhofsverwaltung Petersberg sollen ebenfalls für Fragen zur Verfügung gestanden haben. Professor Stegmann sei der öffentlichen Sitzung ferngeblieben. Zudem sei das Thema in der Gemeindevorstandssitzung, in dieser die FDP-Fraktion mit einem Beigeordneten vertreten ist, behandelt worden.

„Professor Stegmann stellte in der Gemeindevertretersitzung einige Fragen, die er – wenn er die Informationsmöglichkeiten genutzt hätte, beziehungsweise nach der Lektüre des Vorkalkulationsberichtes – nicht hätte stellen müssen. So wäre ihm (spätestens) dann bewusst gewesen, dass die Höhe des Kostendeckungsgrades eine rein politische Entscheidung ist und nichts, was die Verwaltung oder eine Unternehmensberatung zu entscheiden hat“, heißt es auf Nachfrage aus der CDU-Fraktion. Und weiter: „Kostendeckungsgrad bedeutet: wieviel der Kosten, die der Gemeinde tatsächlich entstehen, werden auf die betroffenen Bürgerinnen und Bürger umgelegt. Herr Professor Stegmann schien hier die hundert Prozent Lösung zu präferieren, also dass die Bürgerinnen und Bürger die Gesamtkosten tragen. Die CDU-Fraktion erkennt die Notwendigkeit einer Erhöhung der Gebühren nach sieben Jahren, ist aber dem Vorschlag der Verwaltung gefolgt, circa 70 Prozent Kostendeckung anzustreben.

Ein weiterer Punkt, den Herr Professor Stegmann kritisierte, war, dass die Gemeinde überhaupt eine Firma beauftragt hatte. Seiner Ansicht nach sollte dies die Verwaltung selbst bearbeiten können. Bürgermeister Carsten Froß (CDU) beantwortete diesen Punkt direkt: immer wieder einmal sei es auch wichtig, dass ein Blick von außen auf eine Kalkulation geworfen werde. Hier können neue Ideen erkannt werden und Dinge verändert werden, die vielleicht nicht gesehen werden, wenn man immer nur innerhalb der eigenen Verwaltung schaut. Ein externes Unternehmen hat einen objektiven Blick. Außerdem ist dies ein durchaus übliches Vorgehen und bietet zudem noch die Möglichkeit, dass externe Unternehmen Vergleiche mit anderen Kommunen anstellen können, die für uns als Gemeinde hilfreich sein können. Die Kosten für dieses Gutachten in Höhe von circa 5.000 Euro sind aus unserer Sicht gut eingesetztes Geld.

Dass Herr Professor Stegmann sich über den Kalkulator der Firma unter Nennung von dessen Namen und Einblendung eines Fotos erregt und dessen Kompetenzen und entsprechend der Kalkulation, die von der Firma und nicht einer Einzelperson kam, angezweifelt hat, möchten wir nicht weiter kommentieren. Das Verhalten spreche für sich, heißt es zum Abschluss.“ +++