Peter Hartz befürchtet „Salto rückwärts“ durch die SPD

Wenn Sie nichts hatten, ist es eine Grundsicherung fürs Leben

Berlin. Kurz vor Beginn des SPD-Parteitags übt Peter Hartz, Namensgeber und Miterfinder der Sozial- und Arbeitsmarktreformen, scharfe Kritik an der Idee eines „solidarischen Grundeinkommens“. „Es wäre ein Salto rückwärts“, sagte Hartz der „Bild“. „Wir haben mit der Reform gerade die Erwerbslosen aus der Sackgasse geholt und ihnen den Arbeitsmarkt geöffnet. Sie würden jetzt wieder als zweitklassig eingestuft“, sagte der Ex-VW-Personalvorstand. Gleichzeitig mahnte er eine Weiterentwicklung von Hartz IV an: „Eine so große Reform lebt immer“, so Hartz. 15 Jahre nach Inkrafttreten habe die Wissenschaft viel mehr Erkenntnisse, um Talente zu erkennen und zu fördern: „Ich setze auf den neuen Arbeitsminister Hubertus Heil, dass er diese Fortschritte nun endlich aufgreift“, sagte Hartz dem Blatt. Konkret forderte er, den zweiten Arbeitsmarkt in den ersten zu integrieren und statt häufig wenig sinnvoller Beschäftigungsmaßnahmen unter anderem ein „Gesundheits-Coaching“ einzuführen. Jeder Mensch habe Talente. Hartz äußerte auch zu der Diskussion, ob Hartz IV Armut bedeute: „Wenn es Ihnen vorher besser ging, dann werden Sie dadurch ärmer. Wenn Sie nichts hatten, ist es eine Grundsicherung fürs Leben. Und wenn Sie als Ausländer nach Deutschland kommen, ist es eine vergleichsweise gute Hilfe.“ +++