Pentz: „Die Arbeiterwohlfahrt als Selbstbedienungsladen hochrangiger SPDler“

SPD: "Wir haben es mit einem Problem bei der AWO zu tun"

Manfred Pentz (CDU)

Der der Generalsekretär der CDU Hessen, Manfred Pentz, äußerte sich zur AWO-Affäre. „Mittlerweile ist es keine Affäre mehr, in der die altehrwürdige Arbeiterwohlfahrt (AWO) von einigen SPD-Funktionären gezogen wurde, sondern ein handfester Skandal. Es ist beschämend, wie Mitglieder der SPD einen Sozialverband zu einem Selbstbedienungsladen für ihren eigenen Profit missbraucht haben. Ohne Maß und moralischen Anstand wurden Steuergelder für opulente Geschäftsführergehälter, PS-starke Dienstwagen und Übernachtungen in Luxushotels verwendet. Unser aller Steuergeld, das eigentlich den Bedürftigen zugutekommen sollte“, so Pentz.

„Weil immer mehr Details ans Licht kämen, sei zu befürchten, dass diese Verfehlungen nur die Spitze des Eisberges seien. „Es klingt wie Hohn, dass die Landesvorsitzende der SPD Hessen, Nancy Faeser, noch Mitte November bei der 100-Jahr-Feier der AWO in der Paulskirche davon sprach, dass die SPD und die AWO untrennbar miteinander verbunden seien. Historisch mag das stimmen, viel schlimmer ist, dass durch den verbindenden Genossenfilz und die Raffgier einiger Weniger nun der gesamte Wohlfahrtsverband in schlechtem Licht steht. Das haben die vielen rechtschaffenden Haupt- und vor allem Ehrenamtlichen des Wohlfahrtsverbands wahrlich nicht verdient“, so Manfred Pentz weiter.

Ebenso skandalös ist es, dass der Frankfurter Oberbürgermeister Peter Feldmann, der selbst vor seiner Wahl bei der AWO angestellt war, zunächst nichts über das Gehalt seiner Ehefrau gewusst haben wolle, dieses aber nun wohl zurückzahlt. „Ein deutlicheres Schuldeingeständnis kann es nicht geben“, zeigt sich Pentz über das Vorgehen des Oberbürgermeisters erschüttert, mit dessen Gemahlin die AWO-Affäre erst begann. „Man kann nur hoffen, dass sich die AWO aus diesem Genossenfilz entflechten kann und die Verantwortlichen auch juristisch zur Rechenschaft gezogen werden“, so Pentz abschließend.

Die Einlassungen des Generalsekretär sagen viel über das derzeitige politische und intellektuelle Niveau der hessischen CDU aus, tragen aber nicht zu einer sachlichen Aufklärung der Vorgänge bei, erklärte die SPD. Da eine angemessene Antwort nicht möglich ist, ohne selbst unhöflich zu werden, verweisen wir auf die Feststellung des Präsidenten der AWO, Wilhelm Schmidt: „Wir haben es mit einem Problem bei der AWO zu tun, nicht mit einem Problem bei der SPD.“ In diesem Sinne wünschen wir dem Generalsekretär der hessischen CDU einer ruhige, das Gemüt besänftigende Weihnachtszeit und allen Kolleginnen und Kollegen in den Medienredaktionen friedliche und gesegnete Festtage.

Am Freitag ist das gesamte Präsidium des Frankfurter Kreisverbands zurückgetreten. Für eine Übergangszeit bis Ende 2020 soll am 18.Januar ein neues Präsidium gewählt werden. +++