Pendler-Petition für ICE-Zuschlag an Landrat Bernd Woide übergeben

Langsam oder teurer

Frank Grüner (Mitte) und Christof Plachetka übergaben die Online-Petition mit aktuell 323 Unterschriften für einen ICE-Zuschlag für Pendler an Landrat Bernd Woide (links). Foto: Leoni Rehnert

Dr. Frank Grüner ist es leid: Der Fuldaer, der zum Arbeiten nach Frankfurt pendelt, hat eine Online-Petition gestartet, um die Deutsche Bahn und den Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) zu einer gemeinsamen Stoßrichtung im Sinne der Pendler zu bewegen. Dazu hat er jetzt Landrat Bernd Woide um Unterstützung gebeten. „Auch Ihnen als Landrat ist gewiss daran gelegen, dass die hiesigen Pendler eine funktionierende Anbindung an das Rhein-Main-Gebiet haben“, sagte Frank Grüner.

Seine Kritik zielt darauf, dass die Bahn seit Ende 2015 die IC-Züge zwischen Fulda und Frankfurt bis auf maximal zwei in beide Richtungen durch ICEs ersetzt habe. Die Konsequenz: Für Pendler mit RMV-Zeitkarten, die durch Zahlung eines Wochen- oder Monatszuschlags die schnelleren ICs nutzten, lohne sich das jetzt wegen des reduzierten Angebots nicht mehr. „Für Schichtarbeiter und Arbeitnehmer ohne Gleitzeit ist das sinnlos“, sagt Frank Grüner. ICE-Züge seien keine Alternative, weil die Pendler diese nicht per Aufpreis auf ihre Zeitkarten nutzen könnten. Das gehe nur bei den ICs. „Unverständlicherweise, denn die Fahrtzeit der ICEs ist gleich, und der Komfort nur marginal besser“, ergänzt er.

Für viele Pendler bedeute das: Entweder sind sie mit dem Regionalverkehr langsamer unterwegs oder mit teuren ICE-Tickets. Frank Grüner spricht von „einem zeitlichen Aufwand von bis zu 7,5 Stunden mehr pro Woche oder einer finanziellen Mehrbelastung von teils bis zu 3000 Euro im Jahr“. Manche stiegen schließlich sogar wieder auf das Auto um. „Dabei wären viele bereit, einen Aufschlag von beispielsweise 50 Euro zu zahlen, um die ICEs nutzen zu können“, ist sich Frank Grüner sicher.

Landrat Bernd Woide sagte zu, sich beim RMW, dem hessischen Verkehrsminister und der Deutschen Bahn für die Belange der Pendler einzusetzen. Auch die sechs osthessischen Landtagsabgeordneten und die Kollegen der angrenzenden Landkreise könne man mit ins Boot holen. „Schließlich geht es hier ja originär um die Förderung des ländlichen Raums“, sagte Woide. +++