Patientenschützer fordert Entlastung von Pflegebedürftigen

Die Pflegeversicherung müsse auf ein breites Fundament gestellt werden

Die Deutsche Stiftung Patientenschutz hat eine finanzielle Entlastung für Pflegebedürftige gefordert. „Während die Krankenversicherung die Pflege in der Klinik und der Patienten zu Hause vollfinanziert, übernimmt die Pflegeversicherung nicht mal alle Pflegekosten der Betroffenen“, sagte Vorstand Eugen Brysch dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“. Über die Anpassung der Zuschüsse an die Ausgaben entscheide allein die Bundesregierung, kritisierte Brysch. Die Pflegeversicherung müsse auf ein breites Fundament gestellt werden. „Funktionieren kann das nur mit Steuer- und Krankenkassenzuschüssen sowie einer Anpassung der Mitgliedsbeiträge“, sagte er. Das aktuelle Zuschuss-Prinzip der Pflegeversicherung sei fatal. Brysch ergänzte: „Die Nöte und Sorgen der 4,1 Millionen Pflegebedürftigen spielten im Wahlkampf keine Rolle.“ Das müsse sich nach der Regierungsbildung unverzüglich ändern. Zudem verlangte Brysch eine generationsgerechte und zukunftssichere Finanzierung der Pflegeversicherung. „Benötigt wird dafür ein Rechtsanspruch auf Kurzzeit- und Verhinderungspflege“, sagte Brysch. Auch bei der Qualitätssicherung gebe es immer noch dringenden Handlungsbedarf. „Nur auf den Pflege-TÜV zu setzen, hat sich bislang nicht rentiert“, fügte er hinzu. Weder Pflegebedürftige noch ihre Angehörigen seien imstande, auf die Sicherstellung der Standards zu drängen. „Krankenkassen könnten hier entscheidende Schützenhilfe leisten.“ Am 13. und 14. Oktober findet in Berlin der Deutsche Pflegetag statt. Auf dem Kongress werden die Herausforderungen in der Pflege thematisiert. +++