Parteivize Laumann hält neue CDU-Gruppe "Compass Mitte" für unnötig

Der stellvertretende CDU-Vorsitzende Karl-Josef Laumann weist die Forderungen der neuen Initiative "Compass Mitte" nach einer Kurskorrektur der Partei zurück. "Das Wertegerüst der CDU basiert von jeher auf unseren konservativen, liberalen und christlich-sozialen Wurzeln", sagte Laumann dem "Spiegel". "Jeder, der mich kennt, weiß, dass mir die christlich-soziale Wurzel dabei natürlich besonders am Herzen liegt. Als Volkspartei müssen wir diese Wurzeln leben. Und ich bin der Meinung: Wir leben sie auch."

Mit Laumann äußert sich erstmals ein Mitglied der engsten Parteiführung zu der Gruppe, die vor einigen Tagen an die Öffentlichkeit gegangen war. "Wir haben funktionierende Vereinigungen, darunter nicht zuletzt auch eine starke CDA", sagte der 68-Jährige, der in Nordrhein-Westfalen Minister für Arbeit, Gesundheit und Soziales ist. "Daher halte ich eine neue Gruppierung in der Union nicht für nötig."

"Compass Mitte" tritt gegen eine einseitig konservative Positionierung der CDU ein. In der Gründungserklärung beklagen die Vertreter der Plattform, dass sich das Spektrum der Partei unter dem Vorsitz von Friedrich Merz verengt habe und der soziale und liberale Flügel zu wenig zur Geltung komme.

Zu den Erstunterzeichnern gehören der frühere CDU-Generalsekretär Ruprecht Polenz, der Bundestagsabgeordnete Roderich Kiesewetter und die CDA-Vizechefin Monica Wüllner, die auch im Bundesvorstand der Partei sitzt. Konkret fordert "Compass Mitte" unter anderem eine harte Abgrenzung zur AfD auf allen politischen Ebenen.

Auch hier sieht CDU-Vize Laumann jedoch keinen Bedarf für eine neue Gruppe: "Ich halte sie auch nicht als Abgrenzung zur AfD für nötig, da die Forderungen und Inhalte dieser Partei sowohl mit der christlich-sozialen als auch mit der liberalen und der konservativen Wurzel unvereinbar sind." +++


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