Parteien verzeichnen steigende Beitritts- und Mitgliederzahlen

Entwicklung "in dieser Größenordnung ungewöhnlich"

Berlin. Im Wahljahr verzeichnen derzeit alle großen Parteien steigende Mitgliedereintritte. Das berichtet die „Rheinische Post“ unter Berufung auf eine aktuelle Befragung bei den Parteizentralen. Allein die SPD hat danach bis Ende April ihren Mitgliederbestand um knapp 10.000 auf 442.242 Genossen steigern können, die FDP legte von 53.800 auf 58.000 zu, und auch die Grünen konnten ihren Mitgliederrekord vom Vorjahr um mehr als 500 auf nun 62.132 steigern. Die CDU begrüßte in den ersten fünf Monaten über 7.000 neue Mitglieder, liegt nun bei 430.000, und die CSU konnte in den letzten Monaten jeweils zwischen 79 und 153 mehr Eintritte als Austritte und Sterbefälle registrieren und verfügt über 142.000 Mitglieder. Die Linke nennt angesichts von 3.000 Neueintritten einen Nettozuwachs von rund tausend Mitgliedern, und die AfD gibt an, in diesem Jahr bereits 4.344 neue Mitglieder bekommen zu haben, womit die Zahl der „Mitglieder und Förderer“ nun bei 30.000 liege. Der Duisburger Parteienforscher Karl-Rudolf Korte nannte die Entwicklung „in dieser Größenordnung ungewöhnlich“. Er sieht darin, wie er der Zeitung weiter sagte, „eine politisierte Gesellschaft, die mit demokratischem Trotz die Mitte neu entdeckt“. +++