Para-Radsportler Maximilian Jäger legt zauberhafte Erfolge hin

Para-Radsportler Maximilian Jäger

Was in Maximilian Jäger steckt, das hat er in diesem Jahr bereits mit dem Weltcup-Sieg im italienischen Maniago bewiesen. Jetzt schmückt ihn eine weitere Etappe, die in einen Erfolg mündete: In Ronse in Belgien wurde er vor wenigen Tagen Vize-Weltmeister im Einzelzeitfahren. Nicht nur das: Der ausgezeichnete vierte Platz im Straßenrennen kam hinzu.

Beide Konkurrenzen führten über die gleichen Strecken: Die waren äußerst anspruchsvoll im flämischen Ort in der Nähe von Gent. Der 25-Jährige war erstmals dort, zwei Tage vor dem Einzelzeitfahren trainierte er erstmals dort. Eine Runde war 11,5 Kilometer lang - einmal musste sie im Zeitfahren absolviert werden, dreimal im Straßenrennen. Zudem enthielt sie hauptsächlich Linkskurven - aus Jägers Sicht wegen seiner Spastik nicht eben angenehm. Wenige Tage nach beiden Wettkämpfen feierte Maximilian einen weiteren Sieg: den über sich selbst. „Ich habe bewiesen, dass ich auch Linkskurven meistern kann.“

In den Konkurrenzen kamen weitere hinzu. „Mit dem Einzelzeitfahren war ich sehr zufrieden“, sagte er - etwas vertrackter verlief das Straßenrennen. „Da gab es einige Stürze“, ergänzte er - und auch er war involviert. Fast. Einen US-Amerikaner erwischte es. Übel. „Ich war direkt hinter ihm. Zum Glück konnte ich ihm noch ausweichen“, schildert Maxi so nah, als wäre es erst gestern gewesen. Oder soeben. „Er flog über die Bande. Er hat sich schwer überschlagen. „Ich musste abbremsen. Sonst hätte er mich vielleicht noch mitgerissen.“

Bis zum Ziel lag Jäger stets aussichtsreich - an zweiter oder dritter Position. Dann musste er etwas abreißen lassen. Mit der Spitzengruppe konnte er nicht mehr mithalten - auch, weil er immer wieder antreten musste, das Kraft und Körner kostete. Die Folge: Er bekam seine Spastik zu spüren. Die erreichte seine Beine. Maximilian Jäger musste tüchtig arbeiten. Aber: Platz vier sprang heraus. Ein absoluter Erfolg.

Die taktische Vorgehensweise beim Einzelzeitfahren besprach er im Vorfeld natürlich mit seinem Trainer Frederik Hähnel. Eng war die Strecke, mit Kopfsteinpfaster und drei Kreisverkehren. „Bis zum ersten Kreisverkehr sollte ich etwas drosseln“, verrät Maximilian, „von da an sollte ich aber progressiv in meine Belastung finden“. Und das schaffte er. Beeindruckend. Der Lohn: Der 25-Jährige wurde Vize-Weltmeister. Hilfreich erneut - und jetzt kommt das Herz ins Spiel. Seine Eltern Barbara und Thomas waren wieder vor Ort. Sie feuerten ihren Sohn frenetisch an vom Rand der Strecke aus.

Auch vor einigen Wochen - genau am 27. Juli - zahlten sich sein hartes Training und das Ziel, mit den Besten der Welt mitzuhalten, aus. Maximilian Jäger wurde Dritter der Handicap-Wertung beim Schauinsland-Bergzeitfahren im Schwarzwald. Ein Rennen steht noch an in diesem Jahr. Eines, auf das er sich besonders freut: das Paar-Zeitfahren in Barnewitz der märkischen Gemeinde Luch in Brandenburg. Am 14. September tritt er dazu mit seinem Trainer Frederik Hähnel an. Strecke und Wettbewerb sind Maxi nicht unbekannt: Erstmals startete er dort vor drei Jahren. Eines kann er aber schon zuvor: Voller Zufriedenheit auf das Jahr 2025 zurückblicken. +++ rl


Popup-Fenster

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*