Ortsumfahrung: „Wartenbergern muss jetzt geholfen werden“

Kömpel erörtert mit Vertretern von Kommunalpolitik, BI und Hessen Mobil problematische Verkehrssituation

Manfred Höll, Matthias Keller, Birgit Kömpel, Olaf Dahlmann, Peter Wöbbeking und Egon Weß.

Wartenberg. „Unabhängig davon, ob die Ortsumfahrung gebaut wird oder nicht: Den Bürgerinnen und Bürgern Wartenbergs muss jetzt geholfen werden. Sie müssen eine schnellstmögliche Entlastung von Verkehrslärm erfahren.“ Mit diesen Worten eröffnete die SPD-Bundestagsabgeordnete eine Gesprächsrunde im Wartenberger Rathaus, an der Bürgermeister Olaf Dahlmann (SPD), Erster Beigeordneter Manfred Höll (FWGW), Peter Wöbbeking und Egon Weß (beide Hessen Mobil) sowie Matthias Keller, Chef der Bürgerinitiative „Pro Ortsumfahrung“ und CDU-Ortsbeiratsmitglied, teilnahmen. Konstruktiv ging es in diesem Gespräch zu, Matthias Keller resümierte nach 90 Minuten: „Ich bin froh über die faire Art und Weise. In einer solch guten Atmosphäre kommt man vorwärts.“ Zwei Bereiche umfasste die Diskussion: Das Für und Wider einer Umfahrung beider Ortsteile sowie die sofortige Entlastung der lärmgeplagten Wartenberger Bürgerinnen und Bürger.

Sollte die Umfahrung errichtet werden, wird sie frühestens im Jahr 2026 fertig gestellt sein. Selbst dieses Datum wurde von allen Beteiligten als „höchst ambitioniert“ eingestuft. Klar ist, dass in Wartenberg niemand mindestens zehn Jahre lang warten möchte, ehe der Lärm, verursacht durch die vielen durchfahrenden Fahrzeuge, gemindert wird. Sauer ist Bürgermeister Olaf Dahlmann, dass vorgeschlagene Maßnahmen entweder abgelehnt oder noch nicht entschieden wurden: „Die Errichtung von Mittelinseln in beiden Ortsteilen wurde nicht genehmigt. Und der Antrag auf eine Geschwindigkeitsreduzierung für Lkw nachts auf 30 km/h ist noch immer in der Schwebe. Der Wartenberger Antrag sei bereits im vergangenen Jahr gestellt worden, berichtete der Bürgermeister. Eine schalltechnische Untersuchung wurde seitens Hessen Mobil bereits durchgeführt, berichtete Peter Wöbbeking, die Ergebnisse seien an die Verkehrsbehörde des Vogelsbergkreises gesendet worden. Von dort erfolge die Weiterleitung an das Regierungspräsidium in Gießen. Das nächtliche Tempolimit für Lkw ist ein Aspekt, verstärkte Geschwindigkeitskontrollen ein anderer. Neben den festinstallierten Blitzern sollten noch öfter mobile Messgeräte zum Einsatz kommen. Matthias Keller: „Ich denke, dass von zehn Fahrzeugen durchschnittlich fünf zu schnell durch Wartenberg fahren.“ Und Olaf Dahlmann ergänzte: „Der Schnellste, der erwischt wurde, war mit 124 Sachen unterwegs.“

Im Bundesverkehrswegeplan als „vordringlicher Bedarf“ eingestuft ist die Ortsumfahrung der B254, die die Orte Lauterbach-Maar, Lauterbach sowie die Wartenberger Ortsteile Angersbach und Landenhausen umfasst. Die Pläne – von Hessen Mobil erarbeitet – sind mittlerweile so weit fortgeschritten, dass sie in den Rathäusern ausliegen und gesichtet werden können. „Chefplaner“ ist Egon Weß (Hessen Mobil). Er berichtet von ersten Stellungnahmen und Einwänden zu den Planungen. Weitere Reaktionen auf die Planungen sind noch bis zum 26. Juli möglich. Hessen Mobil setzt die Arbeit fort – auch wenn in Wartenberg gegenwärtig diskutiert wird, ob die Ortsumfahrung das Richtige für die Gemeinde ist. Bürgermeister Olaf Dahlmann stellte klar: „Es geht um eine Abwägung im Hinblick auf künftige Belastungen.“ Auch deshalb stellen SPD und FWGW einen Antrag. Sie möchten, dass ein unabhängiges Gutachten erstellt wird, das sich mit dem Für und Wider der Ortsumfahrung beschäftigt. Zum Abschluss der Gesprächsrunde dankte Birgit Kömpel allen Diskutanten: „Es war für mich wichtig, alle Beteiligten an einen Tisch zu holen. Nur so können wir die Bürgerinnen und Bürgern Wartenbergs unterstützen.“ +++ fuldainfo | pm