Orgelkonzert in Hünfeld mit Nachwuchsorganisten

Philipp Geistlinger und Anna Löbens zeigten ihr Können

Anna Löbens und Philipp Geistlinger boten in der Hünfelder Stadtpfarrkirche als Nachwuchsorganisten ein herausragendes Orgelkonzert. Foto: Winfried Möller

Endlich wieder ein Kunstgenuss nach langer Enthaltsamkeit durch COVID 19. So kann das Orgelkonzert der jungen Künstler Anna Löbens,18, Burghaun und Philipp Geistlinger, 18, Rasdorf bezeichnet werden. In der Stadtpfarrkirche St. Jakobus, Hünfeld spielten beide Orgelstücke aus verschiedenen Jahrhunderten aus ihrem Prüfungsprogramm zur C-Prüfung am Bischöflichen Kirchenmusikinstitut in Fulda (KMI). Beide Nachwuchsorganisten hätten einen lange und intensive dreijährige Ausbildungszeit absolviert, so Regionalkantor Christopher Löbens in seiner Einführung zum Konzert.

Obwohl  die Ausbildung durch die Corona-Pandemie hätte anders strukturiert werden müssen, stünde Anfang August die Prüfung an. Christopher Löbens dankte dem zahlreichen Publikum, dass die nötigen Abstands- und Hygienemaßnahmen einhielt. Mit der Toccata in C von Dietrich Buxtehude (1637-1707) und „Herr Christ, der ein´ge Gottes Sohn sowie Der Tag der ist so freudenreich“ aus dem Orgelbüchlein von Johann Sebastian Bach brachte Philipp Geistlinger Stücke aus der Barockzeit zu Gehör. Es folgte „Prière à Notre-Dame » aus der Suite gothique von Léon Boellmann (1862-1897). Sein Abschluss war das von Gerhard Luchterhandt (geb. 1964) als Charleston vertonte – Du meine Seele, singe“ . In diesem „Tanzstück“ stellte Philipp Geistlinger nochmals seine Fingerfertigkeit und die Vielfältigkeit von Orgelmusik unter Beweis. Anna Löbens stand mit der Toccata und Fuge in d-moll von Johann Sebastian Bach ihrem Vorgänger im Können in nichts nach. In der folgenden „Serenade for Organ“ von Derek Bourgeois (1941-2017), die er als Hochzeitsgeschenk für seine Frau geschrieben hatte, hätte man gerne das Tanzbein geschwungen.

Anna Löbens beherrschte das beschwingte, rhythmische Grundgerüst sowie die Kontrapunkte und melodischen Veränderungen. Zu einem letzten musikalischen Höhepunkt wurde der Choral a-moll des französischen Komponisten mit deutsch-belgischen Abstammung Cesar Franck (1822-1890). Dessen letzte Komposition aus „Trois Chorals pour Grand Orgue“, die mit zu den bekanntesten gehört, spielte Anna Löbens mit großer Präzision und zeigte damit nochmals ihr musikalisches Können. Lang anhaltender Beifall war der wohl verdiente Lohn für die erbrachte Leistung der beiden Jungorganisten, denen eine erfolgreiche Prüfung zu wünschen ist. +++ wim