Opel-Händler sehen Chancen in PSA-Übernahme

IG Metall sieht begrenzten Einfluss der Politik bei Opel-Deal

Berlin. Die deutschen Opel-Händler schreckt eine mögliche Übernahme durch die PSA-Gruppe nicht. „Beide Hersteller bringen zukunftsweisende neue Modelle auf den Markt, warum soll daraus nicht mehr werden?“, sagte Peter Hübner, Vorstand des Händlerverbandes VDOH, dem „Tagesspiegel“. Er verspreche sich „Volumenzuwächse und eine größere Produktivität“. Dass sich Opel-, Peugeot- und Citroën-Autohäuser nach einer Übernahme gegenseitig kannibalisieren würden, sei unwahrscheinlich. „Globale Hersteller können das managen“, sagte Hübner der Zeitung. „Mehrere Marken unter einem Konzerndach gibt es auch bei anderen Herstellern.“ Im VDOH sind mehr als 400 deutsche Opel-Händler organisiert.

IG Metall sieht begrenzten Einfluss der Politik bei Opel-Deal

Der für die Bundesländer mit Opel-Standorten zuständige IG-Metall-Bezirksleiter Jörg Köhlinger sieht nur geringe Einflussmöglichkeiten der Politik, sollte General Motors Opel an die französische PSA-Gruppe verkaufen. Natürlich begrüße er die Unterstützung aus der Bundes- und Landespolitik, sagte Köhlinger dem „Handelsblatt“. Auch dass Wirtschaftsstaatssekretär Matthias Machnig (SPD) die Gespräche koordiniere, könne „positive Ansatzpunkte“ bringen, weil er aus seiner Thüringer Zeit Opel Eisenach ja noch gut kenne. Genaue politische Maßnahmen seien noch offen und zu diskutieren. „Auf der formalen Ebene sind die Möglichkeiten aber wohl eher begrenzt“, sagte der Leiter des IG-Metall-Bezirks Mitte, der die Bundesländer Hessen, Rheinland-Pfalz, Thüringen und Saarland umfasst.

Für einen Wettkampf der einzelnen europäischen Opel-Standorte sieht Köhlinger im Moment noch keinen Anlass. Es gebe bei der Arbeitnehmervertretung von Opel eine sehr enge Abstimmung auf europäischer Ebene, und die IG Metall stimme sich mit den französischen und spanischen Gewerkschaften ab. „Ich glaube, wir müssen das wachsam im Blick behalten und koordiniert vorgehen. Wir setzen auf die Absicherung der Standorte und Beschäftigung in allen europäischen Ländern“, sagte Köhlinger. Der Metaller sieht durchaus Chancen einer Übernahme. Es gebe ja bereits Kooperationserfahrungen mit PSA bei der Produktion gemeinsamer Fahrzeuge, und die seien keinesfalls schlecht zu bewerten. „Ich glaube, dass ein Zusammengehen mit PSA ein paar positive Effekte in technischen Fragen haben könnte, etwa bei der Nutzung von Architekturen und Plattformen. Das könnte auch für Opel sinnvoll sein“, sagte Köhlinger. +++