Ochsenwiese - Nutzungsmix aus Wohnen, Parken, Kultur, Messe und Kongressen

Fuldas OB Dr. Heiko Wingenfeld

Fulda. In Fulda bieten sich erhebliche Entwicklungschancen im innerstädtischen Bereich: Die Stadt prüft eine alternative Nutzung der städtischen Flächen zwischen Ochsenwiese/Hotel- und Kongresszentrum Esperanto und Zieherser Weg/Baugulfstraße. Zurzeit ist das Areal an den Kleingärtnerverein Waidesgrund verpachtet. Der Magistrat möchte nun im Rahmen eines wettbewerblichen Verfahrens ein alternatives Nutzungskonzept, das vornehmlich eine Wohnbebauung vorsieht, erarbeiten lassen. Zudem lässt der Magistrat derzeit untersuchen, ob im Bereich der Ochsenwiese zusätzliche PKW-Stellplätze geschaffen werden können.

Geprüft werden soll, ob für die verpachteten Flächen in Kombination mit der angrenzenden Ochsenwiese sowie dem Hotel- und Kongresszentrum Esperanto ein zukunftsfähiges Gesamtkonzept aus Wohnen, Parken, Kultur, Messe und Kongressen erstellt werden kann. Damit könnte eine Gesamtfläche von rund 6,5 Hektar in unmittelbarer Nähe der Innenstadt und des ICE-Bahnhofes für ein neues Nutzungskonzept zur Verfügung stehen. „Das Entwicklungspotential, das dieses Areal für die Stadt insgesamt bietet, ist enorm“, begründet Oberbürgermeister Dr. Wingenfeld die neue städtebauliche Initiative.

Im Rahmen eines wettbewerblichen Verfahrens soll zunächst ermittelt werden, welche Gestaltungsmöglichkeiten für das Quartier bestehen. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf der Schaffung von innerstädtischem Wohnraum. Auch die Flächen für Kulturveranstaltungen, Kongresse und Messen sowie Parken sollen ausgeweitet werden. Es ist vorgesehen, ein mögliches Nutzungskonzept in enger Abstimmung mit dem benachbarten Kongress- und Kulturzentrum Esperanto zu erarbeiten.

Insgesamt bietet das gesamte Areal ideale Voraussetzungen für die geplante Nutzungsmischung. „Die bestehende Infrastruktur gewährleistet für die Bewohner sowie Hotel- und Kongressgäste eine Versorgung mit allen Gütern und Dienstleistungen des täglichen Bedarfs. Berufspendler sowie Kongress- und Messegäste können darüber hinaus den Bahnhof fußläufig erreichen. Das ist ein wesentlicher Standortvorteil“, unterstreicht Oberbürgermeister Dr. Wingenfeld die Vorzüge und führt weiter aus: „Sollte es uns gelingen, in unmittelbarer Nähe des Bahnhofes, der Innenstadt sowie des Hotel- und Kongresszentrums Esperanto zusätzlichen Wohnraum zu schaffen sowie den Parkraum auszuweiten, bedeutet dies eine erhebliche Attraktivitätssteigerung für unsere Stadt. Und zwar über unterschiedliche Zielgruppen hinweg.“

Zum weiteren Hintergrund

Die Ausweitung der Parkflächen sowie die mögliche Umwandlung zu einem Wohnquartier erfolgen in unabhängigen Verfahren, für die jeweils ein eigener Bebauungsplan notwendig ist. Sollte ein neuer Bebauungsplan für den Bereich der Ochsenwiese geschaffen und damit die Errichtung des neuen Parkhauses möglich werden, könnten die Arbeiten für das neue Parkhaus zeitnah beginnen: Im Haushalt der Stadt für das laufende Jahr 2017 sowie das Jahr 2018 sind Mittel für die Schaffung von zusätzlichem Parkraum eingestellt. Nach derzeitigem Planungsstand könnten durch den Bau des Parkhauses rund 700 zusätzliche Stellplätze entstehen. Das bestehende Parkangebot von rund 800 Plätzen (Ochsenwiese: 500, bestehendes Parkhaus: 300), würde damit erheblich ausgeweitet werden. Ziel ist es, die Rahmenbedingungen im Bereich der Ochsenwiese so zu gestalten, dass das traditionelle Schützenfest am Standort bewahrt werden kann. Erste Maßnahmen für die Umnutzung der zurzeit an den Kleingärtnerverein Waidesgrund e.V. verpachteten Flächen könnten im Jahr 2019 beginnen. Voraussetzung dafür ist ebenfalls ein neuer Bebauungsplan. Dieser muss durch die Stadtverordnetenversammlung beschlossen werden. Zwischen dem Kleingärtnerverein und der Stadt wurden erste konstruktive Gespräche über ein mögliches Ende der Pachtverträge geführt. Dabei wurde seitens der Stadt klargestellt, dass selbstverständlich alle etwa 110 Pächterinnen und Pächter entsprechend der gesetzlichen Regelungen Entschädigungszahlungen beziehungsweise Ersatzflächen in anderen städtischen Kleingärten erhalten sollen. +++ (pm/ze)


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5 Kommentare

  1. Kongress- und Messebesucher, Autofahrer und Besitzer von teuren Eigentumswohnungen im Innenstadtbereich stellen nicht das Gros der Fuldaer Bevölkerung dar. Auf diesem Hintergrund wundert es mich immer wieder, dass die Mehrheit der Fuldaer Parteien wählt, die gegen IHRE Interessen entscheiden. Bezahlbare Wohnungen sind überhaupt nicht mehr zu kriegen. Wohnklos mit 20 m² für 350 Euro kalt aufwärts gibt's vielleicht hier und dort noch. 15 Euro pro m² für Wohnungen sind keine Seltenheit. Das Kreisjobcenter zahlt aber nur rund 4,50 Euro pro m², alles Höhere gilt dort als unangemessen. Die Kleingartenanlage Waidesgrund, die Kulturprojekte in der Langebrückenstraße: Egal, wird platt gemacht. Alle die hübschen städtischen Sahnestückchen gehen an immer die selben Investoren. Die Stadt nimmt sich damit jede Möglichkeit, selbst mit den Bebauungen zu wirtschaften, angefangen vom Parkhaus, städtischen Immobilien bis zum Schwimmbad. Die Gewinne gehen an die Investoren. Sozialer Wohnungsbau, Fuchs, Sie träumen ja wohl. Von der Stadtregierung würde ich dann wenigstens erwarten, dass sie Vorschläge erarbeitet, wie die Kleingärtner oder Projekte L14 schonend integriert oder umgesiedelt werden können. Da hilft erst mal nur Protest, geht in die Stadtverordnetenversammlungen, lasst euch das nicht gefallen, geht wählen!

  2. Es gibt einige Plätze in Fulda. Diese Gartenkolonie stand schon einmal auf dem Wunschzettel. Im Prinzip also nichts neues.

  3. Super! Absolut toll!

    Da wird erst vor einigen Jahren eine schöne Kleingartenfläche an die Firma JASS verscherbelt, damit die dort LKW-Parkplätze und ihr Papierlager hinstellen kann.

    Und jetzt?

    Soll eine zweite Kleingartenfläche mitten im Nordend wieder dem Mammon zum Opfer fallen? Wunderbar, Herr Oberbürgermeister!

    Ich hätte einen Gegenvorschlag: Reißen Sie erst mal in der Zeppelinstraße 3 die alte, seit Jahren ungenutzte völlig vergammelte Gärtnerei ab und bauen dort Wohnungen. Und wenn das dann immer noch nicht reicht, können sie gerne weitere ungenutzte Flächen, wie zum Beispiel die alte Möbelfabrik in Horas abreißen und dort Wohnungen bauen lassen.

    Und wie wäre es im Innenhof der Stadtverwaltung? Oder auf dem Parkplatz des Landkreises? Oder in Ihrem eigenen Garten? Da ist sicher noch überall jede Menge Platz für tolle teure Wohnungen für arme Studies und andere Wohnungssuchende mit viel Geld.

    Nur bitte bitte lassen Sie den armen Kleingartenbesitzern ihr Refugium. Ich weiß nicht, ob Ihnen überhaupt klar ist, was es für einen Kleingartenbesitzer, der keinen eigenen Garten hat, bedeutet, wenn man ihm das Liebste, was er für seine Freizeit und Entspannung besitzt, wegnimmt, plattmacht und Beton darauf schüttet. Eine Katastrophe!

    Und da frage ich mich wirklich: Haben Sie kein Herz?

    Kleingartenflächen sind AUCH wichtig für die Stadt und die Erholung ihrer Menschen. So etwas Schönes sollte man nicht auch noch zubetonieren. Ich wäre Ihnen daher sehr dankbar, wenn Sie das nochmal überdenken würden!

    Übrigens: Da Sie so gerne spazieren gehen, lade ich Sie herzlich ein, mal diesen Bereich im Frühjahr oder Sommer abends bei einem Spaziergang zu erkunden.

    Vielleicht verstehen Sie dann, was diese Flächen für die Menschen im Nordend bedeuten.

    Zeigen Sie Herz und Menschlichkeit!

  4. Was´n sonst? Sozialer Wohnungsbau gehört nicht zum Repertoire der CDU. Wenigstens wird das letzte Grün aus der Gegend jetzt ausradiert. Davon bleiben höchstens zwei Beton-Blumenkübel übrig. Hauptsache ist doch, dass man in der Gegend mal vernünftig parken kann, oder?

  5. Ich freue mich schon auf weitere große graue Kästen in unserer Barockstadt. Übrigens lese ich nichts von "Sozialem Wohnungsbau". Sollen hier etwa wieder Luxus-Wohnungen á la Dalberghöfe entstehen?

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