Objekt des Monats Dezember 2025 im Vonderau Museum

Das Vonderau Museum Fulda präsentiert ab März 2021 sein „Objekt des Monats“ im Schaufenster des Museumseingangs am Jesuitenplatz 2. Im diesjährigen Dezember wird passend zur Weihnachtszeit ein Spielzeug gezeigt, das in früherer Zeit unter dem Weihnachtsbaum gelandet ist.

Der Puppenherd entwickelte sich aus der Tradition der Puppenküchen, die bereits im 18. Jahrhundert existierten und die Erziehung kleiner Mädchen zur Hausfrau fördern sollten. Die Geräte und Geschirre waren anfangs noch zu klein für echte Funktionen. Später wurden sowohl die Herde als auch das Zubehör größer und funktionsfähig. Zugleich wurde aus teuren Einzelstücken schnell Massenware, die ab Mitte des 19. Jahrhunderts in Serie und somit kostengünstiger produziert wurde.

Puppenküchen und Puppenherde waren trotz ihrer großen Beliebtheit meist nur für eine kurze Zeit im Einsatz. So wurden sie zu Weihnachten hergerichtet und bestückt unter den Weihnachtsbaum gestellt. Nach den Feiertagen wurden die wertvollen Spielzeuge wieder verpackt und weggeräumt. Darüber hinaus galt das Kochen mit Spiritus auch damals schon als ausgesprochen gefährlich und es wird von Explosionen und Verletzungen berichtet.

So wurden die größeren, mit Spiritus, Trockenbrennstoff oder Kerzen befeuerten Kinderkochherde der ersten Jahre im Laufe der Zeit durch elektrische Geräte ersetzt. Der erste elektrische Kinderkochherd wurde 1908 von Märklin auf den Markt gebracht. Da die Hersteller ihre Erzeugnisse jedoch meist nicht markierten, ist es häufig nur anhand von Ornamenten und Gestaltung möglich, die Herde einem bestimmten Fabrikanten zuzuordnen. Ein erneuter und endgültiger Wendepunkt erfolgte 1994: funktionsfähige Miniaturherde durften aufgrund einer EU-Richtlinie für Spielzeugsicherheit fortan nicht mehr als Spielzeug de-klariert werden, sodass Spielwarenhersteller dazu übergegangen sind, Nachbildungen ohne echte Funktionen aus Holz oder Kunststoff für den europäischen Markt zu produzieren. +++


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