Nur jeder vierte See in gutem Zustand

Die Seen leiden unter der Vergüllung

Pfordersee

Berlin. Fast drei Viertel der Seen in Deutschland sind ökologisch in einem mittelmäßigen bis schlechten Zustand. Wie aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Grünen-Abgeordneten Steffi Lemke hervorgeht, über die die Zeitungen der Funke-Mediengruppe berichten, erreichen nur 24 Prozent der Seen nach europäischen Richtlinien Messwerte, die im guten Bereich liegen. 2,3 Prozent können als sehr gut bewertet werden.

Das Ziel eines guten ökologischen Zustands bis zum Jahr 2020 wird für die verbleibenden 74 Prozent der Seen voraussichtlich nicht erreicht. Hintergrund sind nach Angaben der Bundesregierung unter anderem zu hohe Nährstoffeinträge. Steffi Lemke, naturschutzpolitische Sprecherin der Grünen, zeigt sich alarmiert über diese Werte und fordert ein Umdenken in der Landwirtschaft. „Fische und Pflanzen, die hier typischerweise vorkommen, finden in diesen Seen keinen Lebensraum mehr. Die Seen leiden unter der Vergüllung durch die Landwirtschaft“, sagte Lemke den Zeitungen.

„Wir müssen raus aus einer Landwirtschaft, die die Natur ausnutzt und gegen den Artenreichtum arbeitet.“ In die Bundesregierung setzt sie dabei allerdings wenig Vertrauen: „Der Koalitionsvertrag mit einigen schönen Worten im Umweltbereich kann nicht darüber hinweg täuschen, dass in den Bereichen Landwirtschaft und Verkehr die so notwendige Wende zum Schutz der Natur ausbleibt.“