Nüst: Vom Schandfleck zum Schmuckstück

Erste Fördermaßnahme in der Leerstandsbeseitigung erfolgreich abgeschlossen

Benjamin Tschesnok übergab Förderbescheid der Stadt Hünfeld.

Es liegen zwei anstrengende Jahre hinter Belinda Trautmann-Scheel und Florian Trautmann, die sich in Nüst den Traum vom Eigenheim erfüllt haben. Nun konnte ihnen Bürgermeister Benjamin Tschesnok den Förderbescheid der Stadt Hünfeld zur Beseitigung städtebaulicher Missstände überreichen. Anstatt einen Bauplatz in einem Neubaugebiet auf der grünen Wiese zu suchen, hatten sich die Eheleute mit ihren beiden Kindern Romeo und Matilda bewusst dafür entschieden, eine abbruchreife Immobilie mitten im Ortskern von Nüst zu erwerben und nach dem erfolgreichen Abbruch dort ihr Eigenheim zu bauen.

Sie waren seinerzeit die ersten Antragsteller, die sich am Förderprogramm zur Leerstandsbeseitigung und zur Behebung städtebaulicher Missstände der Stadt Hünfeld beteiligt hatten. Dieses Programm hatte die Stadtverordnetenversammlung zum Jahreswechsel 2020/21 aufgelegt. Ihr Vorhaben steht nach den Worten des Bürgermeisters geradezu exemplarisch für das Ziel dieses Programmes. Es sollten leer stehende Gebäude in Ortslagen wiederbelebt oder nach Abbruch durch Neubauten ersetzt werden. Damit will die Stadt einen Beitrag zur Revitalisierung gewachsener Strukturen in Stadt und Dorfkernen leisten und den Flächenverbrauch auf der grünen Wiese eindämmen. „Das ist hier eindeutig gelungen, die Ortsmitte gerade hier gegenüber der Kirche hat damit eindeutig gewonnen“, betonte der Bürgermeister. War die Förderung bislang nur auf Wohngebäude beschränkt, so wird gegenwärtig an neuen Richtlinien gearbeitet, über die die Stadtverordnetenversammlung zur Jahresmitte entscheiden soll. Gegenstand dieser Förderung wird dann auch sein, alte Scheunen und Stallungen in gewachsenen Ortskernen bei der Umnutzung zu Wohnzwecken zu fördern.

Nach zwei Jahren Laufzeit des Programmes sei ein Punkt erreicht worden, bei dem alle städtebaulichen Missstände in Ortskernen, soweit dafür Interessenten zur Verfügung standen, saniert oder durch Neubauten ersetzt werden konnten, so der Bürgermeister. Deshalb habe die Stadtverordnetenversammlung entschieden, die Fördertatbestände auszuweiten. Dies soll Eingang in die neuen Richtlinien finden. Nach den bisherigen Förderkriterien müssen die Investitionskosten bei mindestens 20.000 Euro liegen. Dazu schließt die Stadt einen Fördergrundbetrag je Quadratmeter Wohnfläche von 40 Euro und je Wohneinheit von 3000 Euro bei der Schaffung von Wohnraum für die Eigennutzung zu. Für jedes zusätzlich mit einziehende Kind wird ein Bonus von 1000 Euro gewährt.

Für Florian Trautmann hat das die Entscheidung für eine Bestandsimmobilie erleichtert. Er müsse ein großes Kompliment an die Stadtverwaltung aussprechen, sowohl die Beantragung als auch die Auszahlung seien problemlos gewesen, sagte Trautmann. +++ pm