NRW: Unwetter fordern Todesopfer

Unwetter naht

Düsseldorf. In Nordrhein-Westfalen sind bei schweren Unwettern mindestens sechs Menschen ums Leben gekommen. Allein in Düsseldorf verloren drei Menschen in einem Gartenhaus ihr Leben, als ein Baum auf das Haus stürzte. Nach Angaben der Düsseldorfer Feuerwehr hatten mehrere Menschen in dem Gartenhaus Schutz vor dem Unwetter gesucht. Demnach konnten die Feuerwehrleute zwei Menschen mit schweren und einen weiteren mit leichten Verletzungen retten.

In Köln starb ein bislang noch nicht identifizierter Mann, als ein Baum vermutlich in Folge eines Blitzeinschlags auf eine Straße stürzte und den etwa 50-jährigen Radfahrer traf. Der Mann erlag noch an der Unfallstelle seinen schweren Verletzungen, teilte die örtliche Polizei mit. In Essen starb ein Mann vermutlich bei Aufräumarbeiten. Die Düsseldorfer Polizei teilte am Dienstagmorgen mit, dass durch die Folgen des Unwetters viele Straßen in und um Düsseldorf noch immer unpassierbar seien. Es sei mit sehr starken Behinderungen im Berufsverkehr zu rechnen, da auch der Öffentliche Personennahverkehr eingestellt wurde. Durch das Unwetter war der Flugbetrieb am Düsseldorfer Flughafen am Montagabend rund eine Stunde lang eingestellt worden, auch Züge blieben in den Bahnhöfen stehen. Der Deutsche Wetterdienst geht davon aus, dass auch am Dienstag Gewitterwolken über die Bundesrepublik ziehen werden.

Kachelmann fordert Rücktritt von WDR-Intendant

Der Ex-ARD-Wettermoderator Jörg Kachelmann hat den Rücktritt von WDR-Intendant Tom Buhrow gefordert, weil dessen Sender per Twitter zu spät vor dem Unwetter in der Nacht auf Dienstag gewarnt habe. Er selbst habe bereits am Montagmorgen im Kurznachrichtendienst über ein mögliches Unwetter in NRW geschrieben – der Sender WDR2 habe aber über Stunden nicht reagiert. „Sie und Ihr Sender taten offenbar auch nichts, als sich nach 19 Uhr über Belgien und den Niederlanden eine zusammenhängende Unwetterlinie gebildet hatte“, so Kachelmann weiter in einem offenen Brief an Buhrow. „Durch Ihr Nichtstun sind Sie mitverantwortlich, dass Menschen verletzt und getötet wurden“, schreibt der Wetterexperte unter Bezugnahme auf den Twitter-Account von WDR2.

Zahlreiche Bahnstrecken weiterhin nicht befahrbar

In Nordrhein-Westfalen sind zahlreiche Bahnstrecken in dem Bundesland weiterhin nicht befahrbar. Komplett gesperrt sind derzeit die Strecken Dortmund-Essen-Düsseldorf-Köln und Dortmund-Gelsenkirchen-Duisburg, teilte die Bahn am Dienstag mit. Demnach laufen die Aufräumarbeiten auf Hochtouren: Die Bahn habe schwere Technik und zusätzliche Kräfte im Einsatz, um die Strecken wieder frei zu bekommen. Darüber hinaus wirkt sich die Situation in NRW auf den bundesweiten Fernverkehr aus: Zahlreiche ICE- und IC-Linien werden derzeit umgeleitet oder enden vorzeitig. Informationen zu aktuellen Zugabfahrten gibt es auf der Internetseite der Bahn sowie im „DB-Navigator“, der Smartphone-App der Bahn, teilte das Unternehmen weiter mit. +++ fuldainfo